Entwicklung von Apps oft unrentabel

App-Markt in schweren Turbulenzen

25. September 2014, 11:30 Uhr | Werner Fritsch
© Fotolia.com, vege

Die Downloads von Apps und auch die Umsätze mit diesen Programmen für Smartphones und Tablets sind beeindruckend. Weil die Entwicklungsarbeit aber oft nicht genügend einbringt, werden viele Anbieter bald das Handtuch werfen, prognostizieren Marktforscher.

Die »Apps« genannten kleinen Programme für Smartphones und Tablets haben in der Wirtschaft inzwischen einige Bedeutung, wie die Analysten von Vision Mobile herausgearbeitet haben. Dieses Londoner Marktforschungshaus ist ganz auf Apps und die darauf bezogenen wirtschaftlichen Aspekte ausgerichtet.

Apps verändern die Welt der Konsumenten und der Unternehmen. Sie halten in vielen Wirtschaftszweigen Einzug und beeinflussen beispielsweise in der Medienbranche und im Transportwesen die Geschäftsmodelle. Zeitungen gibt es heute gedruckt, im Web oder als App. Traditionellen Taxi-Zentralen macht der Dienst Uber auf App-Basis Konkurrenz. Im Handel helfen Apps bei der Kundenbindung oder fördern den E-Commerce, der wiederum eine Einnahmequelle für App-Entwickler darstellt. Technisch ist es inzwischen sogar möglich, Zahnbürsten ebenso wie Flugzeugmotoren mit Apps zu ergänzen. Smartphones und zugehörige Apps nehmen im Internet der Dinge, von dem Visionäre und Marketiers zurzeit gern sprechen, eine zentrale Rolle ein.

Apps kommen dem Trend zum mobilen Arbeiten und Leben entgegen. Zum einen entstehen durch Apps neue Arbeitsplätze und Umsätze, zum anderen erhöhen sie die Effizienz und Produktivität. In der EU arbeiten 2014 etwa 670.000 Personen in der App-Wirtschaft, die Herstellung und Vertrieb von Apps sowie unmittelbar darauf bezogene Produkte und Dienstleistunge umfasst. Das sind 26 Prozent mehr als 2013. Die Marktforscher von Vision Mobile schätzen, dass die App-Entwicklung 2014 rund 16,5 Milliarden Dollar zum Bruttosozialprodukt der EU beiträgt. Weltweit belaufen sich die Einnahmen aus Apps sowie darauf bezogenen Produkten und Dienstleistungen 2014 auf 86 Milliarden Dollar, was im Vergleich zu 2012 einem jährlichen Zuwachs von 12 Prozent entspricht. Der Anteil Europas an den globalen App-Umsätzen sinkt allerdings von 24 Prozent im Jahr 2012 auf 19 Prozent. Wesentlich dynamischer verläuft die Entwicklung in den Schwellenländern China und Indien.

Besonders starkes Wachstum prognostiziert Vision Mobile in der EU bei der App-Entwicklung für Unternehmen. 2016 soll sie sich auf 58 Milliarden Dollar belaufen. Die verbreitete Auftragsentwicklung lässt darauf schließen, dass es in diversen Branchen einige Nachfrage gibt. Für Entwickler sind die Umsatzaussichten bei Business Apps außerdem besser und vorhersehbarer als im Konsumentensegment. Im Einzelnen nennen die Marktforscher hier fünf Wachstumsfelder: branchenspezifische Apps, Produktivitäts-Apps, mobile SaaS-Anwendungen, individuell erstellte Apps, Management-Software für mobile Applikationen und Geräte.


  1. App-Markt in schweren Turbulenzen
  2. Apple und Google dominieren
  3. App-Entwicklung oft unrentabel
  4. Bessere Aussichten bei Business Apps

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