Die Analysten von Vision Mobile schätzen, dass es gegenwärtig weltweit 2,9 Millionen Entwickler gibt, die zusammen mehr als zwei Millionen Apps produziert haben. Doch lange wird es so nicht mehr weitergehen, erwarten sie. Apple und Google hätten das Geschäft mit Ergänzungen für ihre Plattformen so standardisiert, dass es bei vielen Typen von Apps den meisten Entwicklern nicht mehr möglich ist, ein lohnendes Geschäft aufzubauen. Etwa 35 Prozent der App-Entwickler arbeiten der Erhebung zufolge in Teilzeit: zum eigenen Vergnügen oder um Erfahrungen für spätere Projekte zu sammeln.
Die große Mehrheit der App-Ersteller agiert nicht rentabel. Rund 50 Prozent der iOS- und 64 Prozent der Android-Entwickler erzielen pro App weniger als 500 Dollar pro Monat. Die Umsätze mit Apps nehmen inner- und außerhalb von App Stores weiter zu, konzentrieren sich aber auf relativ wenige Anbieter. Nur 1,6 Prozent der Entwickler verdienen mit Apps mehr als 500.000 Dollar pro Monat. Diese kleine Gruppe setzt in Summe ein Mehrfaches dessen um, was die anderen 98,4 Prozent zusammen einnehmen.
47 Prozent der Entwickler werden von den Analysten als Habenichtse bezeichnet. 24 Prozent verdienen überhaupt nichts, obwohl sie Einnahmen und Gewinne anstreben, weitere 23 Prozent setzen mit einer App weniger als 100 Dollar im Monat um, was die Herstellungskosten nicht deckt. Bei den iOS-Entwicklern sind 35 Prozent Habenichtse, bei Android-Entwicklern sind es 49 Prozent. Als von Armut geplagt bezeichnen die Analysten 22 Prozent der Entwickler – sie verdienen monatlich pro App zwischen 100 und 1.000 Dollar. In entsprechenden Firmen arbeiten im Durchschnitt drei Entwickler. Am Kämpfen sehen die britischen Marktforscher eine 19 Prozent umfassende Gruppe. Dort nehmen die Entwickler pro App und Monat zwischen 1.000 und 10.000 Dollar ein. Je nach Wohnort des Entwicklers könne das ein nettes Zubrot oder einen guten Lebensstandard bedeuten. Die von dieser Gruppe erstellten Apps seien meist komplexer und böten den Kunden klaren Nutzen.
Die obersten 12 Prozent der Entwickler bezeichnet Vision Mobile als die Besitzenden. Sie verdienen monatlich pro App mehr als 10.000 Dollar. In dieser Gruppe befinden sich 17 Prozent der Entwickler, die zunächst für iOS und 9 Prozent der Entwickler die hauptsächlich für Android programmieren. Die absolute Spitze bildet eine kleine Gruppe von App-Entwicklern, zu der nur 1,6 Prozent gehören. Sie kassieren mehr als 500.000 Dollar pro App und Monat.
»Über 50 Prozent der App-Unternehmen sind beim gegenwärtigen Umsatzniveau nicht tragfähig«, sagt Mark Wilcox, Analyst bei Vision Mobile. Dabei sind Teilzeit- und Hobby-Programmierer, die damit kein Geld verdienen müssen, bereits abgezogen. »60 bis 70 Prozent dürften langfristig nicht tragfähig sein, Entwickler mit gefragten Fertigkeiten werden sich aussichtsreicheren Gelegenheiten zuwenden«, ergänzt der Marktkenner.