Die Cloud gewinnt Akzeptanz

Der Motor der Digitalisierung

5. Juni 2018, 11:08 Uhr | Andreas Dumont

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Infrastruktur aus der Cloud

Inftastructure as a Service (IaaS) hat die Nutzung von Cloud Computing perfektioniert und macht es zu einem der wichtigsten Treiber für neue Geschäftsmodelle. »Langfristig gedacht geht es aber darum, IaaS als solches ganz aus dem Blick des Anwenders verschwinden zu lassen«, sagt Henrik Hasenkamp, CEO der Gridscale GmbH. »Es ist vielmehr als Straße für Transportdienstleistungen zu sehen, die genutzt wird, um beispielsweise höherwertige PaaS-Dienstleistungen oder Serverless Computing zu ermöglichen.« Auf dem IaaS-Markt ist es für ein Startup und mittelständische Unternehmen nicht leicht, gegen die großen IaaS-Anbieter wie Microsoft und Amazon zu bestehen. »Der Wettbewerb auf dem Markt ist zwar groß, aber eine sehr große Zahl von Anwendern und Kunden sucht nach Lösungen abseits der Marktführer. Gründe dafür gibt es viele: Qualitätsansprüche, Service, geringere Komplexität, höhere Flexibilität oder Partnerschaft auf Augenhöhe«, gibt sich Hasenkamp optimistisch. Zahlreiche Kunden wollten gerne moderne Cloud-Lösungen im eigenen CI nutzen können. Entweder als Wiederverkäufer oder für das eigene Unternehmen. Eine White-Label-Lösung ermögliche genau das. »Am Ende wird sich jedoch nicht ein Anbieter im Cloud-Markt durchsetzen, sondern es wird in den nächsten zehn bis 15 Jahren eine kleine Menge größerer Anbieter wie Amazon, Microsoft und Google geben und eine größere Menge kleinerer und spezialisierter Cloud-Anbieter.«

Cloud, Serverstandort und Datenschutz sind unmittelbar miteinander verbunden. Die Frage, wo die Daten gehostet werden und am Ende physisch liegen, gewinnt gerade angesichts der am 25. Mai in Kraft tretenden Europäischen Datenschutzgrundverordnung an Bedeutung. Auch der US-amerikanische CLOUD Act sorgt bereits für Unruhe in den Unternehmen. Für den deutschen Mittelstand ist Datenschutz deshalb von größter Relevanz; 91 Prozent halten ihn laut der Initiative für Informations- und Internetsicherheit für das wichtigste IT-Sicherheitsthema überhaupt. Ein Server-Standort in Deutschland bietet dem deutschen Mittelstand dabei die beste Rechtssicherheit und schafft Vertrauen zwischen Anbieter und Kunde. »Interessanterweise wird die Datenschutz-Thematik oft erst sehr spät im Digitalisierungsprozess geklärt«, so Hasenkamp. Das hänge damit zusammen, dass viele Cloud-Lösungen zunächst auf die technische Eignung überprüft werden oder im Zuge einer Schatten-IT-Entwicklung unkontrollierten Einzug in ein Unternehmen halten. Dabei könne die Compliance-Frage mit dem Fokus auf Anbieter ohne eine nicht-europäische Muttergesellschaft ziemlich schnell geklärt werden. »Unabhängig wie sich nun die staatlichen Zugriffsrechte auf Daten in Drittstaaten entwickeln, wird sich an den Grundfesten der Datensicherheit in Europa nichts ändern. Der CLOUD Act ist damit für Anbieter aus Deutschland mit Datenstandort innerhalb der Europäischen Union ein zahnloser Papiertiger.«


  1. Der Motor der Digitalisierung
  2. Infrastruktur aus der Cloud
  3. Cloud-Collaboration
  4. Container statt Virtualisierung

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