Microsoft kündigt weitere Öffnungen an

„Die Welt braucht offene App-Märkte“

10. Februar 2022, 20:45 Uhr | Lars Bube
© Africa Studio - AdobeStock

Mit einer weiteren Öffnung seiner Plattformen und App Stores will Microsoft einige Barrieren einreißen. Dementsprechend verspricht das Unternehmen die mit Activision übernommenen Spiele weiterhin auch für Playstation und Co. zur Verfügung zu stellen.

Microsofts Ankündigung der Übernahme des Gaming-Riesen Activision Blizzard hat eine regelrechte Schockwelle im Gaming-Markt ausgelöst. Insbesondere, dass der Konzern damit auch die Rechte an vielen verkaufsstarken Titeln für Sonys Playstation erhält, bereitet sowohl Gamern als auch Mitbewerbern und Kartellbehörden Sorge. Konkret wird etwa befürchtet, Microsoft könnte beliebte Spiele wie Call of Duty künftig zu exklusivtiteln für seine Xbox und den PC umwandeln. Um die Wogen zu glätten, erteilt Microsoft-Präsident Brad Smith solchen Ängsten jetzt in einem Blogeintrag eine klare Absage: „Um es ganz deutlich zu sagen: Microsoft wird Call of Duty und andere populäre Titel von Activision Blizzard im Rahmen der bestehenden Vereinbarung weiterhin auf der Playstation zur Verfügung stellen. Und wir haben Sony zugesagt, dass wir sie auch über die bestehende Vereinbarung hinaus für die Playstation zur Verfügung stellen werden, damit die Sony-Fans auch weiterhin die Spiele genießen können, die sie lieben.“ Im Gegenteil hoffe man sogar, künftig auch die Zusammenarbeit mit Nintendo ausbauen zu können. „Wir wollen es ermöglichen, dass Spitzen-Content einfacher jeden Spieler auf jeder Plattform erreichen kann“, so Smith.

Um diese Aussagen zu untermauern, kündigt er gleich noch eine weitreichende Öffnungs-Offensive für die eignen Plattformen und deren App Stores an. Dabei geht es sowohl um den freien Zugang zum eigenen Store, als auch die Möglichkeiten, alternative App Stores anzubieten und zu nutzen. Ziel ist es laut Smith, mehr Innovationen und Investitionen in die Erstellung von Inhalten zu lenken und Einschränkungen bei der Verbreitung abzubauen. Dafür verspricht Microsoft unter anderem, eigene Anwendungen nicht zu bevorzugen und den Entwicklern in seinen App Stores keine speziellen Konditionen abzuverlangen. Auch sollen die Anbieter nicht gezwungen werden, Microsoft Bezahlsystem für In-App-Transaktionen zu verwenden und keine Nachteile davon haben, wenn sie dafür direkt eigene oder Drittlösungen nutzen. Diese Pläne gehen ganz bewusst in eine ähnliche Richtung wie die laufenden Digital-Markets-Gesetzesinitiativen in den USA und Europa, sollen aber unabhängig von deren Ausgang umgesetzt werden. Den Anfang macht Windows, wo bereits im letzten Jahr mit Windows 11 erste Schritte zur Öffnung des Stores eingeführt wurden, etwas später soll das neue Store-Konzept aber auch die Xbox erreichen.

„Einfach ausgedrückt: Die Welt braucht offene App-Märkte, und das erfordert offene App-Stores“, fasst Smith zusammen. Damit nimmt Microsoft einigen Druck aus den Überprüfungen der Kartellbehörden, nicht nur im Fall Activision, und reicht ihn direkt an Mitbewerber, insbesondere Apple und Google weiter.

Anbieter zum Thema

zu Matchmaker+

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Microsoft GmbH

Weitere Artikel zu Sony Semiconductor Europe Ltd.

Weitere Artikel zu Apple GmbH

Weitere Artikel zu Betriebssysteme

Weitere Artikel zu RZ-Kühlung

Matchmaker+