Zahlreiche Anbieter mit Dienstleistungsfokus

E-Learning-Markt wächst zweistellig

26. Februar 2015, 11:38 Uhr | Werner Fritsch
© Fotolia, Andres Rodgriguez

Vor allem in größeren Unternehmen breitet sich E-Learning hierzulande aus. Mit neueren Technologien lassen sich Lernprogramme an die Bedürfnisse der Benutzer anpassen, spielerisch auflockern oder mit mobilen Geräten nutzen.

Die Digitalisierung hat inzwischen auch das Thema Bildung erfasst. Mitarbeiter von Unternehmen üben bereits vielerorts die Bedienung neuer Softwaresysteme oder geschäftlich relevante Fremdsprachen per E-Learning an ihrem PC. Bosch Rexroth zum Beispiel, ein bei Stuttgart ansässiger Hersteller von Antriebs- und Steuerungstechnologien, führt neue Planungssoftware auf vier Kontinenten ein. Um die Vertriebsmitarbeiter zu schulen, hat der Heidelberger E-Learning-Spezialist TTS für Bosch Rexroth eine Online-Lösung mit passenden Inhalten bereitgestellt und außerdem über Web-Konferenzen sowie vor Ort Trainings abgehalten.

E-Learning gibt es auch im öffentlichen Sektor. An der Universität Hohenheim in Stuttgart beispielsweise werden in einem Projekt zur mobilen Lehre digitale Informationen wie Bilder, Videos und Tests mit Orten verknüpft. Per Smartphone oder Tablet können Studenten an ihrem Lernort, der über GPS erkannt wird, auf Informationen zugreifen. Zusätzliche Lernorte lassen sich anlegen, um Wissen mit anderen zu teilen. An der Entwicklung sind neben internen Stellen auch externe Softwarefirmen beteiligt.

»Geld wird im Geschäft mit Unternehmen verdient«, stellt allerdings Sünne Eichler klar, die seit vielen Jahren als unabhängige Beraterin für Bildungsmanagement arbeitet. Auf der Fachmesse Learntec, die im Januar in Karlsruhe stattfand und für die sie im Organisationskomitee tätig ist, hatten ihrer Schätzung nach lediglich zehn Prozent der Aussteller auch öffentliche Bildungseinrichtungen als Kunden. Während in den Betrieben die vorhandene IT-Infrastruktur an Hardware und Netzwerken für neue E-Learning-Anwendungen oft ausreicht, mangelt es an den Schulen häufig daran. »Die Wachstumshoffnungen sind berechtigt, aber schnell wird das nicht gehen«, urteilt sie im Hinblick auf die Erfolgsaussichten der üblichen IT-Anbieter bei Schulen und Hochschulen. Denn die Politik hat die Digitalisierung der Bildung im Hinblick auf zeitgemäße Lernszenarien zwar auf die Agenda genommen, verfolgt sie aber nicht mit besonderer Priorität. Es gibt in den Bundesländern an Schulen etliche Pilotprojekte, in denen Erfahrungen gesammelt werden, aber ansonsten meist nur eine rudimentäre IT-Ausstattung. Über pädagogisch sinnvollen IT-Einsatz gibt es noch keinen Konsens.


  1. E-Learning-Markt wächst zweistellig
  2. 250 E-Learning-Anbieter in Deutschland
  3. Adaptives Lernen im Kommen
  4. Spielerisches auch für Erwachsene
  5. Soziale Netzwerke wenig relevant
  6. Kaum Chancen bei Schulen

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