ICT CHANNEL: Welche Rolle spielt der Nachhaltigkeits-Aspekt aus Ihrer Sicht bei gebrauchter Software?
Reiner: Auch wenn jetzt manche Gebrauchtsoftwarehändler meinen, mit großen Marketingsprüchen auf den „Nachhaltigkeits-Zug“ aufspringen zu müssen, ist das bezüglich des Gebrauchtsoftwaremarkts aus meiner Sicht „Greenwashing“. Mag sein, dass auch einige Kunden darauf anspringen, aber mal ehrlich, wo liegt de facto der „Nachhaltigkeitsunterschied“ zwischen dem Download einer gebrauchten Software und einer neuen Software?
ICT CHANNEL: Kaum waren im vergangenen Jahr die vermeintlichen Gebrauchtanbieter Lizengo und Co. aus dem Markt verschwunden, tauchten schon die nächsten verdächtig ähnlichen Webseiten und Versprechen auf. Haben Sie eine Erklärung, warum es so schwer ist, diesen Sumpf auszutrocknen?
Reiner: Dazu ist schon so viel gesagt worden. Im Grunde liegen solche Anbieter in Deutschland unterm Strich einfach nicht im Interesse der Hersteller und werden daher auch nicht wirklich von Microsoft verfolgt. Denn im Hinblick auf die zu erwartende Entwicklung des Cloudsoftwaremarktes sind sie nicht wirklich relevant. Allerdings wird es solche „schwarzen Schafe“ solange geben, solange es Kunden gibt, die ein Office für 10 Euro kaufen bei dem der Key, warum auch immer, weiterhin funktioniert.
ICT CHANNEL: Was sind die Ziele von U-S-C für das nächste Jahr?
Reiner: Der Gebrauchtsoftwaremarkt wird sich in den nächsten Jahren durch die Ankündigung eines Office 2021 weiter entwickeln. Außerdem können wir durch unsere Tochterfirma CCS 365 den Hype um Office 365 bedienen. Unsere Vertriebsmannschaft haben wir für 2022 verdoppelt. Wir sind folglich sehr zuversichtlich und optimistisch für das kommende Jahr aufgestellt.