In einem neuen Modul für das relationale Datenbanksystem DB2 mit dem Namen BLU Acceleration bündelt und perfektioniert der Hersteller, was in Ansätzen schon seit vielen Jahren existiert, in jüngster Vergangenheit jedoch vor allem durch SAPs Hana-Technologie zum Trend geworden ist, um die Speicherung und Verarbeitung von Daten zu beschleunigen: In-Memory-Haltung und Spaltenorientierung. Ergänzt hat IBM Parallelverarbeitung über mehrere Kerne per Single-Instruction-Multiple-Data (SIMD), das Ausblenden irrelevanter Datensätze, ferner Auswertung der Informationen im komprimierten Zustand. An BLU haben über 1.000 Entwickler in zehn IBM-Labors in sieben Ländern gearbeitet, auch die deutsche Einrichtung in Böblingen war beteiligt.
»Schnell, klein, einfach«: Mit diesen Eigenschaften charakterisiert Berni Schiefer, Distinguished Engineer bei IBM und einer der Väter von BLU, die neue Technologie. Sie stelle eine Datenbank der nächsten Generation für analytische Anwendungen dar, sei mit dem Datenbanksystem DB2 nahtlos integriert und außerdem für IBM-Hardware optimiert. IBMs Datenbanksystem bietet eine einzige Laufzeitumgebung für die Benutzer, doch darunter liegen unterschiedliche Engines, um für die unterschiedlichen Datenstrukturen und -sprachen die bestmögliche Performance zu erreichen: für SQL, XML und NoSQL.
Die Einfachheit bezieht sich auf die Verwaltung durch Datenbankadministratoren ebenso wie auf die Verwendung durch BI- und ETL-Entwickler sowie Business-Analysten. Beispielsweise können Daten per Knopfdruck zeilen- oder spaltenorientiert organisiert werden. Was die Geschwindigkeit betrifft, so werden im Vergleich zu bisherigen DB2-Lösungen Messungen von IBM zufolge Verbesserungen um Faktoren zwischen 8 und 25 erreicht. Die Komprimierung sorgt gleichzeitig für wesentlich geringere Storage-Anforderungen: Einsparungen liegen bei Beta-Tests in der Größenordnung des Faktors 10. Bei Bedarf können außerdem Daten in den Arbeitsspeicher (In-Memory) nachgeladen werden. BLU wird als Modul der neuen Version 10.5 des Datenbanksystems DB2 ab diesem Quartal ausgeliefert, zunächst für die Unix-Derivate AIX und Linux.