Microsoft-Chef öffnet Windows für neue Chips
Das »Wintel«-Bündnis von Microsoft Windows und den Intel-Chips hat Jahrzehnte lang die Computer-Industrie geprägt. Jetzt will Microsoft-Chef Steve Ballmer angesichts von Konkurrenten wie dem iPad zu neuen Ufern aufbrechen und auch andere Mikroprozessoren unterstützen. Auf der CES-Eröffnungs-Keynote zeigte Ballmer eine Vorversion der nächsten Windows-Generation auf Rechnern mit ARM-Prozessoren.
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- »Raunen im Saal«
Zu Beginn seiner Keynote war Ballmer erst einmal in Feierlaune: Er konnte die Zahlen von acht Millionen verkauften Kinect-Controllern verkünden. Und dann auch gleiche einige Neuheiten für den Gamecontroller mit Bewegungserkennung vermelden: Der wird in Zukunft auch die Mimik des Benutzers erkennen und auf dem Avatar entsprechend darstellen. Allerdings wird es Avatar-Kinect nur für Xbox-Live-Gold-Abonennten gratis geben. Von zwei weiteren Neuheiten wird man in Deutschland leider nichts haben: Denn die Videodienste Netflix und Hulu, die man auf der Xbox mit Kinect per Gesten und Sprache steuern kann, bleiben deutschen Anwendern verwehrt.
Bei der nächsten Windows-Plattform, dem Smartphone mit Windows Phone 7, blieb Ballmer konkrete Verkaufzahlen schuldig. Er erwähnte nur den schnell wachsenden Marketplace, der inzwischen 5.500 Apps umfasst und dass die ersten Phone-7-Nutzer mit ihren Geräte sehr zufrieden seien und sie auch weiter empfehlen würden. Aber offensichtlich läuft der Verkauf nicht so gut, dass Balmer Zahlen nennen will. Nach den bisherigen Versionen von Windows Mobile trauten wohl viele Anwender Microsoft nicht mehr zu, ein innovatives und flüssig zu bedienendes Smartphone-OS entwickelt zu haben. Zumindest konnte man bei einer kurzen Demo die kommende Copy-Paste-Funktion bewundern, die bald mittels Update auf den Phone-7-Geräten landen soll. Und auch weitere Updates stellte Steve Ballmer in Aussicht.
Eine Premiere war die Vorstellung der Version 2.0 des Surface-Tischs. Die ist nun mit einem TFT-Display von Samsung und Pixel-Sense-Touch-Erkennung so flach geraten, dass man sie nun auch an die Wand hängen kann. Das Display ist durch Gorilla-Glas geschützt, um auch den harten Alltag in Kasinos oder Bars zu überstehen, einer der Bereiche wo Surface-Geräte eingesetzt werden. Für den Hausgebrauch sind aber auch die neuen, nur vier Zoll dicken Surface-2.0-Rechner nicht gedacht.