Gleichzeitig wird die Content-Qualität in Zeiten, in denen jeder Inhalte erstellen kann, immer wichtiger. Laut einer aktuellen Studie des Content Marketing Institute haben alleine im letzten Jahr B2C- und E-Commerce-Unternehmen mehr als 30 Prozent ihres Marketingbudgets in Content-Kampagnen investiert. Richtiges Content-Marketing ist zu einer Kernvoraussetzung im E-Commerce geworden. Die Zeit starrer und statischer Webshops ist vorbei. »Gute Shop-Plattformen bieten dem Händler vielfältige Möglichkeiten, Inhalte einzupflegen. Story-Telling ist aus unserer Sicht die Königsdisziplin, die leider nur wenige Versender beherrschen«, erklärt Johannes Klinger, Gründer und Vorstandsvorsitzender der Websale AG. Die Shoplösung sollte dem Händler zunächst einmal weitreichende Freiheiten geben, die Produkte umfassend zu beschreiben und darzustellen. Dies umfasse sowohl die bildliche Darstellung als auch eine detaillierte Beschreibung zu Material, Einsatzmöglichkeiten und Handhabung des Produktes. »Weitere Features wie Videos, Bewertungen und Zubehör, das gleich mitbestellt werden kann, aber auch Social Selling-Tools erhöhen den Einkaufskomfort für den Kunden und bauen Vertrauen auf«, so Klinger.
Neben der technischen Integration ist es für Händler ebenso wichtig, die Produktpräsentation an der jeweiligen Zielgruppe auszurichten. »Bekannt ist, dass Frauen tatsächlich auch gerne online bummeln, sich also inspirieren lassen möchten und emotional ansprechbar für Angebote sind«, weiß Heide Rausch von Intershop. Entsprechend könnten Produkte gestalterisch präsentiert, in Videos eingebettet, Kollektionen thematisch und stilistisch mit VIP- oder Event-Bezug arrangiert werden.
Auch Nico Rehmann, CSO bei der E-Commerce-Agentur Arithnea, bestätigt, dass Inhalte mit Mehrwert eine immer größere Rolle spielen. »Kunden wollen sich heute nicht mehr nur über die Eigenschaften von Produkten informieren. Sie wollen erfahren, was sie mit den Produkten erleben können, und auf emotionaler Ebene abgeholt werden,« so der Manager. Eine E-Commerce-Plattform sollte deshalb das zielgenaue Ausspielen von Bildern, Texten und Videos, die dem Kunden die Kaufreize vermitteln, auf allen nötigen Kanälen ermöglichen. »Selbstverständlich muss sie ihn dann aber auch vom Kaufanreiz schnell und ohne Ablenkung zum Kauf führen.« Laut Rehmann gelten letztlich bei kleinen Händlern dieselben Erfolgsfaktoren wie bei den großen. Spezialisierte E-Commerce-Dienstleister können ihnen dabei helfen, durch Suchmaschinenoptimierung (SEO) und Suchmaschinenmarketing (SEM) Leads zu generieren und in allen Kanälen präsent zu sein, in denen ihre Zielgruppen zu finden sind. »Dort gilt es, attraktiven und relevanten Content anzubieten, damit die Wahrscheinlichkeit steigt, dass er gelesen wird, dass darüber gesprochen und geschrieben wird – und dass es damit am Ende zum Kauf kommt.« Rehmann beschreibt genau die drei Cs, auf die es schlussendlich ankommt: Content, Conversation und Conversion.