Interview: Dirk Lynen, 2ndSoft

Neue Realitäten im Markt

13. September 2012, 16:05 Uhr | Lars Bube

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Blacklists als probates Mittel

CRN: Wie gut funktioniert die Zusammenarbeit mit Microsoft und Co, was würden Sie sich evtl. wünschen? Was sagen Sie zu den Blacklists, an welche Händler nicht geliefert werden darf?

Lynen: Eine Blacklist von nicht zu beliefernden Händlern kann durchaus sinnvoll sein. Aber es besteht natürlich immer die Gefahr, dass ein Monopolist seine Macht missbraucht. Deshalb bedarf es hier einer gewissen Kontrolle.

CRN: Microsoft wirft dem Handel auch immer wieder vor, die Datenträger würden teils aus dubiosen Quellen stammen bis hin zu Fälschungen. Was sagen Sie dazu und betrifft Sie das auch?

Lynen: Software-Fälschungen sind in der Tat ein großes Problem, aber gar nicht so sehr bei gebrauchter Software, sondern vor allem bei aktueller Neuware (z.B. in den letzten Wochen vermehrt bei Office 2010, Home & Business als PKC). Gerade deswegen haben wir bei 2ndsoft eine penible Wareneingangskontrolle, die weit über den bloßen Augenschein und Scannen der Seriennummer hinausreicht. Darüber hinaus arbeiten wir auch eng mit dem Microsoft Produktidentifikationsservice (PID) in Unterschleißheim zusammen, um Produktpiraterie einzudämmen.

CRN: Ein Teil der Ware kam und kommt auch über Microsoft-Partner wie MARs. Wie einfach oder schwer gestaltet sich die Zusammenarbeit?

Lynen: Microsoft Authorized Refurbisher (MAR) oder gar OEM-Partner spielen für uns derzeit keine Rolle.

CRN: Wie sehen Sie den Branchenverband EUREAS? Warum scheuen sich offenbar viele Händler, auch gemeinsam einen Gegenpol zu Microsoft und Co zu bilden?

Lynen: Die Ziele der sich diesem Segment zugehörig fühlenden Marktteilnehmer könnten unterschiedlicher kaum sein. Es ist zweifelhaft, ob sich ein Verband für das Wohl aller seiner Mitglieder einsetzen kann, wenn er von einzelnen Mitgliedern dominiert wird. Derzeit beobachten wir die Entwicklung auf diesem Gebiet mit Interesse aber möchten uns noch nicht involvieren.

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  2. Papierstau bei Microsoft
  3. Blacklists als probates Mittel

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