Telematik-Startup Pace

Pace macht aus Autos Smartcars

6. Juli 2017, 12:48 Uhr | Martin Fryba
Pace Link in die OBD-Buchse des Autos stecken, App herunterladen, Konto anlegen, fertig ist das Smartcar

Live-Daten vom Motor auf die Smartphone-App: Der kleiner Dongle von Pace Telematics ist mehr als nur ein Diagnosegerät für Autoenthusiasten. Autos ohne eCall lassen sich mit dem Pace-Notruf nachrüsten, ebenso lässt sich ein digitales Fahrtenbuch führen. Und vieles mehr.

Wenn sich die Motorleuchte bemerkbar macht, beginnt bei vielen Autofahrern das große Rätselraten. Denn viel mehr als der Hinweis, man solle die Werkstatt aufsuchen, verrät der Bordcomputer in der Regel nicht. Darf man noch ein paar Hundert Kilometer weiterfahren oder sollte das Auto unverzüglich in die Werkstatt? Transparenz in die Fehlercodes zu bringen und die Diagnose dem beunruhigten Laien sofort und verständlich zu übersetzen, das war die Initialidee erfahrener Startup-Gründer, aus gewöhnlichen Autos Smartcars zu machen. Doch warum bei Fehlercodes stehen bleiben?

Wo doch mit den Leistungsdaten des Motors, dem Fahrverhalten und Assistenzsystemen weitere Datenquellen aus rund 80 in einem modernen Auto verbaute Sensoren zur Verfügung stehen. Die man außerdem mit Navigationsdaten und externen Datenbanken wie beispielsweise Preisermittlung von Tankstellen verknüpfen und in einer App übersichtlich darstellen kann. Genau das tut die App Pace der jungen Karlsruher Firma Pace Telematics GmbH, gegründet von den nicht mehr ganz so jungen, dafür in der Automobilbranche erfahrenen Manager Robin Schönbeck, Philip Blatter und Martin Kern.

Acht Jahre war der 44-jährige Kern bei McKinsey Unternehmensberater und befasste sich mit Strategien für After-Sales-Services. Er hat bereits einige Firmen gegründet, Pace ist die jüngste Unternehmung des promovierten Wirtschaftswissenschaftlers. »›Daten im Auto‹ ist ein heiß diskutiertes Thema«, sagt er. Pace zapft sie an, und zwar über die Schnittstelle OBD 2.

Dazu steckt man Pace Link, einen kleinen Dongle, an die OBD-2-Schnittstelle im Auto an, verknüpft ihn per Bluetooth mit der App auf dem Smartphone, legt ein Konto für die Cloud-Verbindung zu den Pace-Servern in Karlsruhe an – fertig ist das Smartcar. Insgesamt stehen derzeit neun Features für Fahrzeuge ab Baujahr 1996 zur Verfügung. Wer mehr als nur technische Diagnosen über entsprechende Auslesegeräte, beispielsweise von Bosch, will, ist bei Pace gut aufgehoben. »Wir sind der einzige Anbieter, der alle Features abdeckt, auf Bluetooth setzt und daher einen attraktiven Preis ohne Folgekosten anbieten kann«, sagt Kern. Die Beta-Version hat Pace Anfang Mai in den regulären Betrieb überführt. Nun startet mit Hochdruck die Phase der Vermarktung.


  1. Pace macht aus Autos Smartcars
  2. Wer braucht´s?
  3. Ein wahrer Datenschatz

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