Tagessätze variieren stark

Preisverfall für IT-Services gestoppt

21. Juli 2014, 10:01 Uhr | Ulrike Garlet

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Unterschiede bei den Tagessätzen

Christian Bohr, Head of Managed Services bei Controlware, Foto: Controlware
Christian Bohr, Head of Managed Services bei Controlware, Foto: Controlware

Doch IT-Service ist nicht IT-Service. Die Preisschere zwischen den Sätzen, die sich für einzelne Dienstleistungen erzielen lassen, klafft immer weiter auseinander. Während für spezialisierte Projektdienstleistungen und Consulting weiterhin üppige Preise gezahlt werden, ist das Angebot von Standard-Services und hardware-nahen Dienstleistungen für viele Systemhäuser kaum mehr rentabel. »Die Preise für standardisierte Leistungen wie Monitoring oder Reporting werden tendenziell fallen, für Professional Services-Leistungen eher nicht«, bestätigt dann auch Controlware-Manager Bohr.

Zum aktuellen Anstieg der Servicepreise führt den Analysten von PAC zufolge vor allem die hohe Nachfrage nach Projektdienstleistungen rund um branchenspezifische IT-Lösungen. Dazu gehören etwa die Modernisierung von Core-Banking-Systemen und die Erweiterung bestehender ERP-Systeme um Supply-Chain-Funktionalitäten in der Fertigung. Gefragt bei den Anwenderunternehmen sind auch Projektdienstleistungen rund um Business Intelligence (BI) und Customer Relationship Management (CRM), für die Unternehmen aktuell bereit sind, relativ hohe Tagessätze zu bezahlen. Auch die zunehmende Verbreitung von Hype-Themen wie Mobility, Cloud, Big Data und In-Memory-Technologien im Unternehmensalltag tragen zu einer positiven Entwicklung der Tagessätze bei. »IT-Dienstleister, die sowohl über branchenspezifisches Geschäftsprozess-Know-how als auch über spezifisches technologisches Know-how in diesen innovativen Bereichen verfügen, können von den dort erzielbaren attraktiveren Tagessätzen profitieren«, sagt Julia Reichhart, Principal Analyst für die DACH-Region bei PAC.

Da sich bei vielen Anwenderunternehmen ein stärkeres Sicherheitsbewusstsein durchsetzt, werden auch Dienstleistungen im Security-Umfeld für Systemhäuser immer lohnenswerter. Denn zum Schutz vor Angriffen von außen und vor Datenklau durch die eigenen Mitarbeiter sind eine Antiviren-Software und eine simple Firewall längst nicht mehr ausreichend. Auch die zunehmende Verbreitung von Smartphones und Tablets im Unternehmensalltag stellt die Unternehmen vor neue Sicherheitsherausforderungen. Der Entwurf mobiler Sicherheitskonzepte, die Absicherung von virtualisierten und Cloud-Umgebungen sowie die Umsetzung von Compliance-Vorschriften sind für Dienstleister meist komplexe Projekte, die mit einem hohen Anteil an Beratungsleitungen aber auch ordentliche Margen versprechen. »Alle Consulting- und Professional Services-Leistungen im Bereich Security sind aktuell stark nachgefragt bei gleichzeitiger Ressourcen-Knappheit«, sagt Managed Services-Spezialist Bohr.

Trotz eines hohen Standardisierungsgrads von IT-Infrastruktur gewinnt auch der Bereich Systemintegration weiter an Bedeutung. »Im Bereich Systemintegration über verschiedene Technologien hinweg ist der Unterstützungsbedarf unserer Kunden groß«, so Christian Bohr. »Und mit dem Thema Cloud-Integration öffnet sich gerade ein komplett neues Feld für Systemintegratoren«, weist er auf einen weiteren Zukunftsmarkt für den Channel hin.


  1. Preisverfall für IT-Services gestoppt
  2. Unterschiede bei den Tagessätzen
  3. Gefahr durch Offshore-Angebote
  4. Standard-Services wenig lukrativ

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