Tagessätze variieren stark

Preisverfall für IT-Services gestoppt

21. Juli 2014, 10:01 Uhr | Ulrike Garlet

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Gefahr durch Offshore-Angebote

Jens Rodewyk, Geschäftsführer bei Anders & Rodewyk, Foto: A&R
Jens Rodewyk, Geschäftsführer bei Anders & Rodewyk, Foto: A&R

Negativ beeinflusst wird die Entwicklung der Tagessätze nach Ansicht von PAC durch die zunehmende Nutzung von Offshore-Dienstleistungen. Das hat Auswirkungen auf die erzielbaren Servicepreise in Bereichen wie Software-Entwicklung, Testing und Anwendungsentwicklung. Auch Automatisierung und Virtualisierung tragen dazu bei, dass sich das Gesamtvolumen an installierter IT-Infrastruktur verringert und damit auch der Bedarf an entsprechenden Projekten sinkt. Diese Entwicklung kann dazu beitragen, dass auch in Bereichen wie IT-Consulting und Projektmanagement, in denen sich traditionell hohe Tagessätze erzielen lassen, die Preise langfristig sinken könnten.

Zudem unterscheiden sich das Niveau der Servicepreise sowie die Entwicklung der Tagessätze auch von Branche zu Branche. Mit einem Anstieg von durchschnittlich 1,9 Prozent stiegen die Sätze nach den Recherchen von PAC in der deutschen Fertigungsbranche am schnellsten. »Das resultiert unter anderem aus dem nach wie vor großen Nachholbedarf in mittelständischen Fertigungsunternehmen bei der Modernisierung von IT-Infrastrukturen. Wir sehen aber auch einen deutlichen Anstieg der Nachfrage nach branchenspezifischen Lösungen, etwa für die Optimierung von Produktentwicklungs- oder Produktionsprozessen. Beides wirkt sich positiv auf die Entwicklung der Tagessätze aus«, erklärt PAC-Analystin Reichhart.
Ganz generell gilt auch weiterhin: Je höherwertig eine Dienstleistung, je mehr komplexe Beratung erforderlich ist und je weniger sie sich standardisieren lässt, desto höhere Preise können Dienstleister den Kunden in Rechnung stellen. Der Aufbau von Fachwissen – auch wenn er oft zeit- und kostenintensiv ist – lohnt sich für Systemhäuser. Wer über nahtloses Know-how in Bereichen wie Infrastruktur, Server, Netzwerke, Storage, Switches, Firewalls und Betriebssysteme verfügt und sich bei seinen Kunden als Lösungsanbieter positionieren kann, wird im IT-Servicegeschäft auch weiterhin gute Margen erzielen können. »Systemhäuser sollten themenübergreifendes Know-how aufbauen, wenn sie ihren Kunden Service aus einer Hand anbieten wollen«, weiß Jens Rodewyk, Geschäftsführer beim Hannoveraner Systemhaus Anders & Rodewyk.

Dabei ist es nicht verwunderlich, dass die Entwicklung der Servicepreise den gängigen marktwirtschaftlichen Gesetzmäßigkeiten folgt: Wo die Nachfrage hoch und das Angebot niedrig ist, steigen die Preise und umgekehrt. »Bezogen auf IT-Dienstleistungen ist davon auszugehen, dass bei hochqualifizierten Spezialisten, die nicht nur tiefe Produktkenntnisse, sondern auch noch Branchen-Know-how mitbringen, die Tagessätze höher liegen als bei IT-Dienstleistern, die Services erbringen, welche eher als commodity zu betrachten sind. Hierunter fallen einfache Installationen oder klassische Hard- und Software-Services«, bestätigt MTIs Professional Services-Chef Thomas Rettig.


  1. Preisverfall für IT-Services gestoppt
  2. Unterschiede bei den Tagessätzen
  3. Gefahr durch Offshore-Angebote
  4. Standard-Services wenig lukrativ

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