AR und VR im Vormarsch

Reale Geschäfte mit virtuellen Welten

4. Juni 2018, 8:08 Uhr | Jona van Laak

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Tourismus-Attraktion und Geschichtsdidaktik

VR-Zeitreise im Timeride (Foto: Timeride)
VR-Zeitreise im Timeride (Foto: Timeride)

Virtuelle Reisen in die Vergangenheit oder spannende Informationen zu Kunstwerken und Ausgrabungen – VR und AR sorgen für ganz neue Nutzer-Erfahrungen in Museen, der Oper, im Stadion oder der Boxengasse. So ist beispielsweise die Moverio BT-200 von Epson, ein Smart Glass mit halbtransparenten und binokularen Gläsern, das sich für AR-Anwendungen eignet, schon fester Bestandteil von spannenden Touristenattraktionen. Aber auch VR-Brillen wie die Oculus Rift werden in Simulationen in Museen eingesetzt.

Auf der größten archäologischen Ausgrabungsstelle in Norditalien können Besucher mithilfe der Moverio und den eigens entwickelten AR-Inhalten die römische Stadt Brixia (heute Brescia) quasi auferstehen lassen. Sie wurde von den Entwicklern des Unternehmens Artglass, virtuell nachgebildet, so wie sie zu ihrer Blütezeit vor fast 2000 Jahren aussah. In der Oper La Traviata in San Sebastian in Spanien erhielt jeder Besucher die spanischen Untertitel des italienischsprachigen Librettos der Oper in das Sichtfeld der Moverio eingeblendet, ohne den Blick verändern zu müssen und dadurch eventuell das Geschehen auf der Bühne zu verpassen.

Bei den Führungen in der Boxengasse des Formel-1-Teams Mercedes AMG Petronas können die Besucher hinter dem Rennwagen Platz nehmen und erhalten über die Moverio einen Einblick in den Rennbetrieb und die Arbeit der Mechaniker und Ingenieure. So werden über grafische Einblendungen bestimmte Bereiche der Box erklärt, Aufgaben dargestellt oder Informationen zu Personen eingeblendet. Darüber hinaus erfährt der Besucher Wissenswertes zur Geschichte des Teams, zu den Rennwagen und den Fahrern.

Das Museum Timeride nimmt seine Besucher mit auf eine Reise durch das Köln der Kaiserzeit. 32 Fahrgäste nehmen in der historischen Straßenbahn Platz, die VR-Brille wird sie auf eine 2,3 Kilometer lange virtuelle Reise vor mehr als 100 Jahre in die Vergangenheit der Stadt Köln mitnehmen. Vorbei geht es an 600 Gebäuden der Kaiserzeit, ein Milchmädchen stellt Kannen vor Haustüren ab, der Brikettmann liefert Kohle, man hört Bürger erregt über die ersten Benzin-Automobile diskutieren, die den Elektrokutschen zunehmend den Rang ablaufen. Zusammen mit dem Kölner IT-Dienstleister PCD-Systems hat Timeride einen langen Weg von der Investorensuche, über die Content-Produktion bis zur Konzeption der aufwendigen Hardware-Struktur hinter sich. Dafür bietet das Museum jetzt ein einzigartiges VR-Erlebnis und der Channel ist um interessantes Projekt bereichert worden. Weitere Infos in Ihr Systemhaus 2/2018.


  1. Reale Geschäfte mit virtuellen Welten
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  4. VR für die Gebäudesimulation

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