In den nächsten Jahrzehnten ist laut Experten zu erwarten, dass die Kriminalitätsrate in diesem Segment noch wesentlich zunehmen wird, zumal es sich hierbei um ein durchaus lukratives Geschäft handelt: Laut einer Statistik aus 2014 von Corporate Trust beläuft sich der finanzielle Schaden durch Industrie- und Wirtschaftsspionage in Deutschland jährlich auf 11,8 Milliarden Euro, wofür 300.000 Unternehmen mit jeweils mehr als zehn Mitarbeitern sowie mehr als einer Million Euro Umsatz befragt wurden.
Nicht zuletzt entsteht den Unternehmen der zusätzliche Aufwand, sich gegen die Spionage abzusichern. Auf Spionageabwehr spezialisierte Firmen prüfen die betreffenden Standorte regelmäßig auf Verwanzung, Sicherheitslücken in der EDV, sichern die Leitungen bzw. Anlagen, verfolgen eventuelle Angriffe zurück und richten bei Bedarf sogar eine sogenannte Sicherheitszone ein. Die Funktionsweise dieser Sicherheitszonen ist vergleichsweise einfach zu beschreiben: Es gibt nur wenige, gut geprüfte oder überhaupt keine digitalen Schnittstellen zur Außenwelt, während sämtliche Werksangehörigen und sonstige Beteiligten oftmals kontrolliert werden. So kann beispielsweise eine Abteilung für Forschung und Entwicklung dort untergebracht werden, deren Ergebnisse bis zur Produktion vollkommen geheim und anschließend wohlgehütet bleiben sollen. Dieser enorme Aufwand wird natürlich meist nur von wirklich großen Konzernen betrieben, doch die dabei entstehenden Kosten sind nicht zu vernachlässigen und werden prinzipiell an die zahlende Kundschaft weitergetragen, sofern Schadensersatzansprüche und die hohen Gerichtskosten gegen die Verantwortlichen nicht geltend gemacht werden können.
Aktuell ist die Wirtschaft in der gesamten Welt von dieser Situation betroffen, sodass sich vor allem ein grundsätzliches Misstrauen entwickelt hat. Dies bewirkt, dass in den vergangenen Jahrzehnten die Anzahl der Patente, die selbst auf kleinste technologische Fortschritte angemeldet werden, erheblich gestiegen ist, welche wiederum die Zahl der Rechtsstreitigkeiten zwischen den Unternehmen in die Höhe getrieben haben. Vorwürfe der Urheberrechtsverletzung sind heute dementsprechend nahezu allgegenwärtig rund um den Globus zu vernehmen.