Die Vorteile der neuen zentralen Datenlagerung und –Verarbeitung sind also enorm. Damit stellt sich natürlich auch die Frage, warum die Bundeswehr nicht bereits viel früher auf ein effektiveres System umgestiegen ist. Hierzu kann festgehalten werden, dass die Bundeswehrführung bereits vor zehn Jahren damit begonnen hatte, die Industrie mit der Einführung von betriebswirtschaftlichen Standardsoftware-Produkten zu beauftragen.
In einer eingehenden Entwicklungsphase wurden zunächst die wichtigsten Prozesse und Anforderungen wie etwa Umweltschutz, Rechnungswesen oder Controlling identifiziert und untersucht. Die wichtigsten Arbeitsabläufe wurden anschließend als Wertschöpfungskette standardisiert und in der Software exakt nachgebildet. Im Jahr 2004 konnte dann in Augustdorf mit der Einführung der SASPF-Anwendungen für den Bereich der Instandhaltungslogistik begonnen werden.
Jetzt sind die Entwickler mit ihrem Mammutwerk fertig und haben dabei trotz der Größe und des Zeitaufwandes offenbar einiges richtig gemacht. »Das System SASPF ist für meine Soldaten modern, attraktiv und wirtschaftlich, es ist durchgängig bei allen Nutzern gleich, es verbindet Einsatz und Heimat – wir bearbeiten mit diesem System dieselben logistischen Verfahren und Vorgänge in Afghanistan, auf dem Balkan, wie zu Hause«, betonte der Kommandeur der 1. Panzerdivision, Generalmajor Markus Kneip in seiner Rede.
Und auch die Entwickler zeigen sich zufrieden, wie Werner Dilzer von der SAP Deutschland AG nach der langen, aber letztlich erfolgreichen Entwicklungsphase betont: »Mit mehr als 38.000 produktiven Anwendern auf einer stabilen und zukunftsfähigen Lösung darf und muss man hier von einem sehr erfolgreichen Projekt sprechen. Darauf sind wir stolz«.