Gebrauchte Hardware als Alternative

Satte Margen mit Secondhand-Hardware

1. August 2013, 16:10 Uhr | Lars Bube

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50 Prozent Zuwachs

Rund 15 Millionen Euro Umsatz macht die Sims Lifecycle Services bereits jährlich mit gebrauchter Hardware. (Bild: SIMS Lifecycle Services)
Rund 15 Millionen Euro Umsatz macht die Sims Lifecycle Services bereits jährlich mit gebrauchter Hardware. (Bild: SIMS Lifecycle Services)

Gleichzeitig steigt jedoch der Kostendruck in den Unternehmen, und die IT-Abteilungen müssen nicht mehr nur klassische Hardware wie Server, PCs, Drucker und TK-Infrastrukturen einkaufen und verwalten, sondern zunehmend auch neue Gerätekategorien wie Tablet-PCs und Smartphones. Damit wird es zunehmend interessanter, zumindest in einigen Bereichen gebrauchte Hard- und Software als kostengünstige Alternative in Betracht zu ziehen. Zumal selbst alte Hardware dank professioneller Aufbereitung hierzulande weit davon entfernt ist, nur eine bessere Art von »veraltetem Schrott« zu bieten. »Diese Vorurteile sind uns bekannt.« berichtet Bernhard Stölzle, Manager Remarketing Continental Europe des Used-IT-Spezialisten und Microsoft Authorized Refurbishers (MAR) Sims Lifecycle Services GmbH. Diese Angst sei jedoch völlig unbegründet: »Durch die selbstauferlegte strengere Qualitätseinstufung als im internationalen Bereich üblich, wird im Vorfeld schon auf eventuelle Defizite hingewiesen. Unsere Erfahrung zeigt, besonders bei Neukunden mit A-Ware, dass diese über den technischen und optischen Zustand positiv überrascht sind«. Zudem gebe man auf alle Produkte mindestens 12 Monate Gewährleistung, in einigen Fällen sogar bis zu 36 Monate. Über 1,5 Millionen Geräte hat Stölzles Unternehmen im vergangenen Geschäftsjahr europaweit aufbereitet, 50 Prozent mehr als noch im Jahr zuvor. Diese Zahlen zeigen deutlich, wie stark der Markt für gebrauchte Hardware wächst.

Gerade der Fachhandel kann mit von diesem Aufwärtstrend profitieren und seinen Kunden mit gebrauchter Hardware eine zusätzliche Option anbieten um Kosten zu sparen, ohne dabei selbst auf Marge verzichten zu müssen. Ein Beispiel, wie so ein Geschäft konkret aussehen kann, bieten etwa die bb-net Media GmbH und ihre Tochter TecXL, die sich ebenfalls mit dem MAR-Siegel schmücken dürfen. Der bekannte Küchenanbieter Plana Küchenland benötigte für seine Filiale in Schweinfurt neue Business-Laptops. Da die Mitarbeiter auf den Geräten in Echtzeit 3D-Modelle von Küchen für ihre Kunden planen und diesen präsentieren müssen, wurden relativ hohe Vorgaben für die Hardware gemacht. So mussten die Mobilrechner beispielsweise über Windows 7 Pro, einen 17 Zoll Monitor, eine leistungsstarke CPU und Grafikkarte, sowie eine Dockingstation verfügen, mittels derer sie an digitale Planungsmonitore sowie externen 42 Zoll Anzeigebildschirme angeschlossen werden können. Als Neuware wurden dafür HP »Elitebook 8770w« Notebooks mit entsprechender Zusatzausstattung und einem Downgrade von Windows 8 auf 7 vorgesehen, die diesen Anforderungen voll entsprachen. Die über TecXL angebotene Alternative waren aufbereitete HP »Elitebook 8730w«, die mit ihrer Intel Core 2 Duo T9600 CPU, einer zusätzlichen Nvidia Quadro Grafikkarte und 8 Gigabyte RAM nur minimal leistungsschwächer ausgerüstet waren, den Anforderungen aber voll genügten. Der größte Unterschied war der Preis: Plana entschied sich für die gebrauchte Variante und konnte so bei diesem Projekt 68 Prozent Einsparung realisieren. Doch nicht nur der Kunde profitiert von dieser Lösung. »Andererseits ist das Thema der aufbereiteten IT extrem interessant für Händler, um neue Kundensegmente zu beliefern und dabei deutliche höhere Margen zu erzielen. Wir sprechen heute von ca. 20 bis 25 Prozent je nach Gerät und Alter«, führt Michael Bleicher, Business Development CEO der bb-net gegenüber CRN aus.


  1. Satte Margen mit Secondhand-Hardware
  2. 50 Prozent Zuwachs
  3. Bis zu 30 Prozent Marge für den Fachhandel

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