Eine typische frühe Stolperschwelle ist etwa, dass Prioritäten und Kategorisierungen der Kunden meist nicht zu den beim Dienstleister gebräuchlichen passen. Deshalb müssen unterschiedliche Bezeichnungen für die gleichen Vorgänge angepasst werden. Oder der Kunde unterscheidet beispielsweise fünf Prioritätsstufen für Incidents, während der MSP nur vier kennt. Dann gilt es zu entscheiden, welche Stufen zusammengefasst werden sollen.
Genau solche Diskrepanzen könne die „intelligente“ OneiO-Software jedoch mit überschaubarem Aufwand zur Deckung bringen, so Bröhl: Der Kunde bekommt im Vorfeld des Projekts eine Excel-Datei, die er für seine Seite ausfüllt. Das Mapping zwischen dem Excel-Sheet des Kunden und den entsprechenden Feldern beim MSP übernimmt ein in OneiO integrierter Softwareroboter. Auf diese Weise lassen sich, wie Bröhl es formuliert, „Schnittstellen wie am Fließband produzieren.“
Konkret lassen sich die Kundensysteme damit heute innerhalb von drei Wochen anbinden, sprich: mit einem Aufwand von 15 Manntagen. „Und da ist alles drin“, verspricht Bröhl. Der Softwareanbieter erstelle neue Endpoints für anzubindende Systeme innerhalb von zwei bis drei Tagen – auf Zuruf, aber immer häufiger auch präventiv. Die Nutzung kostet Cancom nicht einmal einen Aufpreis, sondern sei in der Lizenz enthalten, weil die Anbindung auch für andere OneiO-Kunden zur Verfügung stehen soll. Von den eigenen technischen Mitarbeitern zu erledigende Anpassungen lassen sich aufgrund der No-Code-Technik und der hohen Standardisierung schnell umsetzen, wie Bröhl mit einem typischen Beispiel erläutert: „Ein neues Feld ist in wenigen Minuten eingefügt.“
Von dieser Planbarkeit und Effizienz profitiert neben der Technik auch das Sales-Team erheblich, indem es potenziellen Kunden Zeitgewinn und Kostenersparnis zugleich versprechen kann. Dabei ist es ihm nun sogar möglich, Festpreise mit standardisierten Leistungsbeschreibungen anzubieten. Weil das Angebot in puncto Preis und Security stimme, sei die Klientel schnell zu überzeugen, versichert Bröhl. Aber es gebe auch Ausnahmen: „Einer brachte das Argument vor, wenn das System so gut funktioniere, bestehe doch die Gefahr, dass er von uns abhängig würde.“ Die Antwort des Service-Management-Spezialisten: „Nun, wenn wir so gut sind, dann ist das eben so.“