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Collaboration-Markt im Umbruch

Partner bekommen mehr zu tun

Autor: Werner Fritsch • 31.10.2012 • ca. 1:50 Min

»Microsoft punktet mit Office-Integration.« Lorenz Goebel, Geschäftsführer des Microsoft-Partners HanseVision (Foto: HanseVision)
»Microsoft punktet mit Office-Integration.« Lorenz Goebel, Geschäftsführer des Microsoft-Partners HanseVision (Foto: HanseVision)

Wie bei IBM haben auch bei Microsoft Reseller, Systemintegratoren, Softwarehersteller und Hoster wesentliche Aufgaben: »Die Einführung von Sharepoint muss vor Ort von einem Experten begleitet werden«, erläutert Fischer die Möglichkeiten für SIs. Für ISVs gibt es künftig zusätzlich den Office Marketplace, über den Hersteller ihre Zusatzapplikationen weltweit vertreiben können. Weltweit hat Microsoft 93.000 Partner auf Sharepoint trainiert, überwiegend SIs, ISVs gibt es zirka 800. Sharepoint-Partner haben typischerweise 50 bis 300 Mitarbeiter. Die bisherigen Sharepoint-Partner bleiben auch für die Version 2013 wichtig. Doch: »Wenn sie wachsen wollen, sollten sie Kompetenz im Bereich Change Management aufbauen«, empfiehlt Fischer.

Die Nachfrage wachse stark, berichtet der Microsoft-Mann. Deutschland sei beim Social Business geradezu ein Vorreiter, meint er ebenso wie sein Konkurrent Pfeiffer von IBM. Partner können Unternehmen fit machen im Hinblick auf sich änderndes Medienverhalten. »Neue Arten der Kommunikation bieten neue Möglichkeiten«, resümiert Fischer. Transparenz, wie sie ein Social Enterprise mit sich bringe, sei von Vorteil. Doch alle Mitarbeiter müssten sozial agieren, um in der Summe effizienter zu sein.

Nach den Eindrücken des Microsoft-Partners Goebel unterstützt der Softwarehersteller SIs und ISVs gleichermaßen gut, vor allem mit Trainings und Marketing-Maßnahmen. Besonderes Augenmerk liege auf Partnern, die nicht nur vertreiben, sondern die Produkte bei den Endkunden auch implementieren und betreuen, um so Upgrades und Folgeinvestitionen zu fördern. Der Partner muss natürlich in die Qualifikation und Zertifizierung seiner Mitarbeiter investieren. Die Entwicklung von Applikationen nimmt Goebel zufolge seit etwa zwei Jahren einen Aufschwung, seit Sharepoint in vielen Unternehmen strategisch gesetzt sei.

Experton-Berater Oppermann hat beobachtet, dass die Initiative zur Einführung sozialer Software in den Unternehmen meist von den Fachabteilungen ausgeht. Nichtsdestoweniger wird die IT für Integration und Betrieb benötigt. Für den Channel sieht er im Trend zu sozialer Software eine Chance, zumal kein Anbieter alle Aspekte abdeckt. Oft braucht ein Unternehmen für seine Collaboration-Bedürfnisse Software von mehr als einem Hersteller. »Berater können Unternehmen helfen, sich tiefgehend weiterzuentwickeln«, argumentiert Oppermann. Der potenzielle Nutzen sozialer Software reicht vom internen Wissensmanagement bis zu neuen Interaktionsweisen mit externen Kunden und Zulieferern.

Chancen gebe es für Berater, aber ebenso für Systemintegratoren und Softwareentwickler, meint Lars Reppesgaard, Consultant bei dem auf Web 2.0 spezialisierten Hamburger Beratungshaus Doubleyuu. Im Hinblick auf Partner von Herstellern im Bereich Collaboration urteilt er: »Der Dienstleistungsbedarf wird nicht geringer, sondern er nimmt zu.« Die IT-Abteilungen seien vielerorts ausgedünnt worden: Oft konzentrieren sie sich auf den laufenden Betrieb, für neue Themen werden externe Spezialisten hinzugezogen. »Partner sollten sich als Brückenbauer aufstellen«, empfiehlt Reppesgaard.