Boombox wird auch in USA eingeschränkt

Tesla bekommt weiteres Software-Update verordnet

10. Februar 2022, 20:49 Uhr | Lars Bube

Die amerikanische Verkehrsaufsicht hat Tesla zu einem weiteren Softwareupdate verdonnert. Nach Problemen mit dem Fahrassistenzsystem und Sicherheitsgurten bemängelt die Behörde jetzt auch noch Gefahren durch die kreative Nutzung des Außenlautsprechers.

Das neue Jahr fängt für Teslas Softwareentwicklungs- und Sicherheitsabteilungen mit einigem Stress an. Zuerst hatte die National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) bemängelt, dass mit dem „Full Self-Driving“-Fahrassistenzsystem in bestimmten Situationen Stoppschilder ohne vollständigen Halt überfahren werden können. Daraufhin musste das Unternehmen bei etwas über 50.000 in den USA zugelassenen Fahrzeugen die entsprechende „Rolling Stop“-Funktion abschalten. Kurz danach tauchten dann Probleme mit dem Alarm für die Sicherheitsgurte auf, die mehr als 800.000 Autos betreffen. Während Tesla noch an einer Lösung dafür arbeitet, kam nun schon die nächste Aufforderung zur Nachbesserung von der Verkehrsaufsichtsbehörde. Dieses Mal geht es der NHTSA um die eingeführte Boombox-Funktion, mit der der Außenlautsprecher der Fahrzeuge mit individuellen Tönen für die langsame Fahrt und das Hupen bespielt oder als eine Art Ghettoblaster zur Beschallung von Parkplatz-Partys genutzt werden kann. In den Vereinigten Staaten lassen einige Besitzer ihr Fahrzeug im Stadtverkehr damit beispielsweise mit der Geräuschkulisse einer Pferdekutsche oder eines Traktors dahingleiten.

Schon seit ihrer Einführung vor einem Jahr ist das der Verkehrsbehörde jedoch ein Dorn im Auge und war bereits Thema mehrerer Treffen zwischen dem Hersteller und NHTSA-Vertretern. Die bemängeln, dass mit der Boombox die vorgeschriebenen Warngeräusche für Fußgänger überblendet werden können. Zwar werde damit auch Lärm erzeugt, aber eben nicht unbedingte der vorgeschriebene Warnton, der für die Passanten eindeutig auf ein herannahendes Fahrzeug hindeute, so die Kontrolleure. Dass Tesla deshalb inzwischen explizit davon abrät, die Funktion während der Fahrt zu benutzen, genügt ihnen nicht. Somit bleibt dem Unternehmen jetzt nichts anderes übrig, als die Nutzung der Boombox während der Fahrt komplett zu sperren. Betroffen sind davon mehr als 550.000 Tesla Model S, X, Y und 3 ab dem Baujahr 2017. Auch wenn die NHTSA die Maßnahme als offiziell als „Rückruf“ einstuft, ist eine Fahrt in die Werkstatt nicht nötig, da sie per Softwareupdate Over-The-Air (OTA) erfolgt. Das ist zudem bereits vorhanden, da die Funktion in Europa und anderen Regionen ebenfalls nur im Park-Modus verfügbar sein darf.

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