In der horizontalen Verkabelung bis in die einzelnen Büros finden sich auch Glasfasersysteme. Dies in erster Linie dort, wo es auf eine hohe Unempfindlichkeit gegen elektrische Potenzialunterschiede und Umgebungseinflüsse wie etwa EMV ankommt. Gegenüber Kupfersystemen bieten sie zugleich den Vorteil, dass sowohl das Kabelvolumen als auch ihr Leistungsverbrauch geringer sind. Außerdem kann man zumeist auf die Stockwerksverteiler verzichten.
Flächendeckende Fiber-to-the-Desk-Lösungen (FTTD) sind eher selten: Die dafür benötigten aktiven Komponenten, darunter wiederum die Transceiver, sind den meisten Anwendern zu teuer. Dagegen macht Fiber-to-the-Office (FTTO) in den Etagen aus mehreren Gründen Sinn. Hier werden die Glasfaserkabel direkt oder vom Etagenverteiler aus sternförmig bis in die Bodentanks oder Brüstungskanäle in den Büros verlegt. Integrierte Miniswitche, die zugleich PoE-fähig sind, sorgen dafür, dass anwenderseitig das bewährte RJ45-Steckgesicht zur Verfügung steht und dass Voice-over-IP-Telefone und einzelne WLAN-Access Points mit Spannung versorgt werden.
Infrastruktur-Management
In komplexen Netzen, insbesondere in Serverräumen, ist die Erfassung und klare Identifikation aller Netzwerkkomponenten Voraussetzung sowohl für eine saubere, normgerechte Dokumentation, wie sie in der DIN EN 510174-2 gefordert ist, als auch für das einfache Management derselben – inklusive Lagerverwaltung, Bestellwesen und Wartung. Diese Aufgaben lassen sich heute zeit- und kostensparend mit 2D-Barcodes, Scannern und einer geeigneten Software maschinell lösen.
Die Barcodes auf allen Kabeln und Komponenten ermöglichen nicht nur eine einfache, fehlerfreie Erfassung, sie beinhalten zugleich viele weitere Informationen wie Typ, Kategorie, Länge oder Farbe. Am Markt sind mittlerweile auf diese Methode abgestimmte Management-Software-Lösungen erhältlich: speziell für die Planung und Dokumentation der Verkabelungsinfrastruktur sowie übergreifende Systeme für die Erfassung, Steuerung und Kontrolle aller Objekte und Vorgänge rund um die Infrastruktur.