In den vergangenen 10 Jahren verzeichnete die Überwachungskameratechnik stetige Fortschritte hin zu einer immer besseren Bildqualität und mehr Bilddetails. Dabei sind die Anforderungen an Bandbreite und Speicherbedarf kontinuierlich gestiegen. Doch diese Vorteile in der Überwachungskameratechnik stellen auch ganz neue Ansprüche an die Bandbreite und den Speicherbedarf - intelligente Lösungen sind gefragt.
Die Kameras der Gegenwart bieten Auflösungen im Megapixel- und Full-HDTV-Bereich; es gibt bereits erste Modelle, die den Sprung zu 4K-Ultra-HD vollzogen haben. Bildraten bis zu 60 Bildern pro Sekunde sind keine Seltenheit. Die Wide-Dynamic-Range-Technologie ermöglicht den Kameras detaillierte Aufnahmen auch bei komplexen Szenen mit hohen Kontrasten, etwa wenn es aufgrund des Sonnenlichts sowohl sehr helle Bereiche als auch sehr dunkle Schatten gibt. Fortschrittliche Bildsensoren ermöglichen auch bei äußerst dunklen Lichtbedingungen und extrem schwacher Beleuchtung Video in Farbe.
Angesichts dieser Vorteile in der Überwachungskameratechnik sind die Anforderungen an die Bandbreite und den Speicherbedarf kontinuierlich gestiegen. Dies erzeugte bei den Systembetreibern beachtlichen Druck, die zugrunde liegende Netzwerkinfrastruktur sowie die Speicherressourcen intelligent zu verwalten. Die beste Beweisführung mithilfe von Videoüberwachung ist letztendlich wertlos, wenn das System so konfiguriert ist, dass das Bildmaterial automatisch überschrieben wird, bevor es verwendet wurde. Außerdem macht es wenig Sinn, in hochwertige Kameras zu investieren, wenn Bitrate, Auflösung oder Bildrate der Videos so weit reduziert werden müssen, dass wichtige Details nicht mehr erfasst werden können und das Material keine klare Beweisführung mehr zulässt.
Der H.264-Video-Komprimierungsstandard
Grundlage für die meisten IP-basierten Überwachungssysteme ist heute die H.264‑Videokomprimierung, die für geringere Anforderungen an Bandbreite und Speicher sorgt. Die Komprimierung erfolgt durch Reduzieren und Löschen redundanter Informationen. Der bei der Videokomprimierung verwendete Algorithmus erkennt die Regionen im Video, die bereits übertragen wurden und im nächsten Bild nicht erneut übertragen werden müssen. Der H.264-Standard gibt allerdings nicht den für die Komprimierung des Videos verwendeten Algorithmus an, sondern nur die Syntax und die Methode für die Wiedergabe. Dies ermöglicht die Entwicklung verbesserter H.264-Verschlüsselungslösungen bei gleichzeitiger Beibehaltung desselben Dateiformats für die Kompatibilität mit der bestehenden H.264‑Netzwerk-Infrastruktur und Videoverwaltungssoftware.