Wechsel bei Videoüberwachung

Certina übernimmt Mobotix-Mehrheit von Konica Minolta

3. April 2025, 9:00 Uhr | Diana Künstler
© Mobotix

Mit dem Verkauf seiner Mobotix-Anteile an die Certina Group zieht sich Konica Minolta aus dem Geschäftsfeld zurück. Die neue Eigentümerin plant, die Position von Mobotix im Markt für Sicherheitslösungen deutlich auszubauen.

Die Certina Software Investments AG, eine Tochter des in München ansässigen Family Equity Investors Certina Group, übernimmt die Mehrheit an der Mobotix AG. Konica Minolta veräußert seine 65-prozentige Beteiligung sowie alle damit verbundenen Gesellschafterdarlehen. Der Vollzug der Transaktion ist für Mai 2025 vorgesehen und steht unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Genehmigung. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Die börsennotierte Mobotix AG mit Sitz in Langmeil ist ein Anbieter von Videoüberwachungs- und Sicherheitslösungen mit eigener Hardware- und Softwareentwicklung. Certina plant, den Hersteller in die eigene Software-Division einzugliedern, um die technologische Entwicklung und internationale Expansion des Unternehmens voranzutreiben.

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Fokus auf Wachstum und technologische Synergien

Mit der Übernahme verfolgt Certina das Ziel, die bestehende Software-Sparte auszubauen und durch Synergien mit anderen Portfoliounternehmen zu stärken. Die Certina Software Division der Group ist auf den Auf- und Ausbau von technologiegetriebenen Unternehmen weltweit spezialisiert. Tobias Eiblmeier, Leiter Mergers & Acquisitions der Certina Group, bezeichnet die Transaktion als strategischen Schritt zur weiteren Stärkung der Software-Investitionen. Giovanni Santamaria, geschäftsführender Gesellschafter des Certina-Softwarebereichs, sieht in der Übernahme das Potenzial, Mobotix in eine neue Wachstumsphase zu führen.

Auch Mobotix selbst bewertet den Einstieg positiv: CTO Christian Cabirol betont die Bedeutung der Kombination aus mobiler Hardware-Kompetenz und neuen Softwarelösungen innerhalb des Certina-Ökosystems. CFO Klaus Kiener verweist zudem auf eine „revitalisierte Equity-Story“ für die verbliebenen 35 Prozent Minderheitsaktionäre.

Strategische Neuausrichtung bei Konica Minolta

Konica Minolta begründet die Veräußerung mit einer unternehmensweiten Strategie, sich von nicht fokussierten Geschäftsbereichen zu trennen. Der Geschäftsbereich Imaging-IoT Solutions will sich künftig auf Kernfelder konzentrieren, dabei aber weiterhin auf Produkte von Mobotix zurückgreifen. Mit der Transaktion erhöht sich der Umsatz der Certina-Gruppe nach eigenen Angaben auf rund 1,3 Milliarden Euro.

Wechsel an der Unternehmensspitze

Mit dem Eigentümerwechsel geht auch ein Umbruch in der Führung der Mobotix AG einher. CEO Thomas Lausten wird das Unternehmen zum Ende seines Vertrags im Juni 2025 im gegenseitigen Einvernehmen verlassen. Er kündigte an, bis dahin eng mit dem neuen Führungsteam zusammenzuarbeiten, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten. Lausten war seit acht Jahren CEO.

Die beiden Vorstandsmitglieder Klaus Kiener (CFO) und Christian Cabirol (CTO) haben ihre Verträge bis März 2027 verlängert und bleiben in ihren Funktionen. Gleichzeitig plant Certina, nach Abschluss der Transaktion eigene Vertreter in den Aufsichtsrat zu entsenden. Die aktuellen Aufsichtsratsmitglieder werden voraussichtlich zurücktreten.


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