2016 war das Jahr gravierender IT-Sicherheitsvorfälle. Auf Unternehmensebene drohen Gefahren in bisher unbekannten Dimensionen, denn immer mehr sensible Daten werden in der Cloud gespeichert. Diese Herausforderungen kommen 2017 auf Cloud-Security-Verantwortliche zu.
Datenschutzverletzungen werden kostspielig
Noch sind Aufsichtsbehörden für eine eher laxe Verfolgung von Datenverlusten bekannt - und fördern dadurch einen fahrlässigen Umgang mit Daten. Doch diese Laissez-Faire-Haltung endet allmählich. Bereits Ende 2016 wurden erste Verstöße gegen den US-Standard HIPAA (Health Insurance Portability and Accountability Act) und gegen EU-Datenschutzbestimmungen mit hohen Bußgeldern bestraft. In der neuen EU-Datenschutz-Grundverordnung sind sogar Bußgelder von bis zu vier Prozent des Jahresumsatzes vorgesehen. 2017 werden global agierende Unternehmen daher die neuen Bestimmungen konsequenter umsetzen.
Mehr Datenverluste durch Collaboration mit externen Partnern
Ein durchschnittliches Unternehmen ist über Cloud-Dienste mit bis zu 1.500 Partnern verbunden und 9,3 Prozent aller über die "Wolke" getauschten Dokumente enthalten sensible Daten. Damit haben mehr Menschen Zugriff auf eigentlich streng geheime Informationen als jemals zuvor. Dass sich alle an die gleichen Richtlinien für Datensicherheit halten, ist unwahrscheinlich. 2017 könnte für viele Unternehmen daher das erste Jahr werden, in dem sie mit den gravierenden Folgen eines - nicht selbst verschuldeten - Datenverlustes zu kämpfen haben.
CISOs werden die neuen CIOs
Durch die Digitalisierung gewinnt die IT strategische Bedeutung. CISOs übernehmen geschäftskritische Funktionen. Denn jedes Software-Unternehmen - und das ist mittlerweile die Mehrheit - braucht Security-Experten. CISOs können Produkteinführungen maßgeblich beschleunigen und die Datensicherheit von Mitarbeitern und Kunden garantieren. 2017 wird IT-Sicherheit also endgültig zu einem wettbewerbsentscheidenden Faktor.
Kopf an Kopf bei IaaS-Services: Microsoft holt Amazon ein
Microsoft und Amazon liefern sich 2017 ein Kopf-an-Kopf-Rennen. AWS hat den IaaS-Markt rasend schnell erobert, aber Azure holt auf. Im vierten Quartal des vergangenen Jahres hat AWS rund 36 Prozent der neuen Cloud-Applikationen bereitgestellt, dicht gefolgt von Azure mit fast 30 Prozent. Unabhängig von großen Namen wie Google, Rackspace und Softlayer nahmen Nischenanbieter 14 Prozent des Marktes für sich ein.
Gehackte Administratoren-Accounts werden zur Gefahr
Vor kurzem haben Wissenschaftler das erste Administrator-Passwort für Office 365 im Darkweb entdeckt - es wurde dort zum Verkauf angeboten. Über Administrator-Accounts hätten Unbefugte privilegierten Zugang zu Daten und freie Hand diese zu verändern oder sogar zu löschen. Im Schnitt treten in Unternehmen jeden Monat 3,3 solcher Gefahrenfälle auf. Sicherlich wird ein solch gravierender Fall von Datenverlust 2017 Schlagzeilen machen.