ITK-Manager suchen zunehmend nach Lösungen, um ihre bestehenden WAN-Technologien den sich verändernden Anforderungen anzupassen. Während einige Technologien wie Frame-Relay oder ATM bei manchen Providern mehr oder weniger auf das Abstellgleis geraten, bietet etwa TDM nicht die Flexibilität wie sie in modernen Umgebungen erforderlich ist. MEF-definierte Carrier-Ethernet-Services haben sich zu einer attraktiven Alternative entwickelt.
Die von MEF, ITU und IEEE entwickelten Standards haben die Möglichkeit geschaffen, Ethernet auch im WAN zu nutzen. Eine steigende Zahl von Providern bietet inzwischen entsprechende Services an. Vielfach ersetzen diese Dienste ältere Technologien oder werden parallel zu anderen Services wie Layer3-VPN angeboten. Das Verständnis, wie Carrier-Ethernet im Unternehmen genutzt werden kann, gewinnt zunehmend an Bedeutung.
Fünf Attribute unterscheiden Carrier-Ethernet von dem bekannten LAN-basierten Ethernet: Standardisierte Services, Skalierbarkeit, Zuverlässigkeit, Service-Management sowie Quality-of-Service. Die spezielle Charakteristik ermöglicht die Implementierung robuster und zukunftssicherer WAN-Verbindungen. Dazu gehören flexible Diensteoptionen, Ethernet-OAM, eine breite Auswahl an Service-Typen einschließlich Point-to-Point-E-Line, Multipoint-to-Multipoint-E-LAN sowie geroutetes E-Tree, die Zertifizierung der Services sowie Service-Level-Agreements. Carrier-Ethernet-Services benötigen einen Ethernet-Zugang. Dieser kann über Ethernet-over-Fiber, SONET, WDM, TDM oder DSL und auch drahtlos erfolgen.
Es gibt eine ganze Reihe von Szenarien, in denen der Einsatz von Carrier-Ethernet beziehungsweise der Ersatz von ATM oder Frame-Relay Vorteile bringt. Unternehmen, die derzeit konventionelle Technologien einsetzen, um etwa Unternehmensbereiche miteinander zu verbinden, sehen sich vor dem Problem, dass Videoanwendungen, Storage oder andere Applikationen mit hoher Bandbreite die Leistungsfähigkeit der bestehenden Verbindungen überfordern. Point-to-Point-E-Line-Services, entweder EPL oder EVPL sowie Multipoint-Lösungen auf Basis von E-LAN bieten hier attraktive Alternativen.