Kein Unternehmen fühlt sich wohl dabei, kritische Daten außerhalb des eigenen Netzwerks zu lagern, insbesondere da Cyber-Kriminelle immer ausgefeilter vorgehen. Dementsprechend sind Sicherheitsaspekte nach wie vor das größte Hindernis, Cloud-Dienste in Anspruch zu nehmen. Fast die Hälfte aller befragten Unternehmen gaben an, Sicherheitsvorfälle zweifelsfrei auf cloudbasierte Anwendungen zurückführen zu können. Dazu kommt unzureichend geschultes IT-Personal, das die Cloud-Adoption aufgrund mangelnder Kenntnisse in der Vergangenheit bereits eingeschränkt hat. Das größte Vertrauen genießt noch die Private Cloud – 88 Prozent der Befragten gaben an, ihr kritische Daten zu überlassen. Aber auch die Public Cloud löst sich langsam von ihrem Ruf als großes Datenleck. Bereits 63 Prozent glauben inzwischen, dass ihre Daten hier sicher sind.
Natürlich ist die IT-Sicherheit extrem wichtig. Allerdings gilt es auch, blinde Panikmache zu vermeiden. Durch Verschlüsselung von Daten und eine sichere Authentifizierung zu Cloud-Diensten lassen sich viele Bedrohungen präventiv vermeiden. Ebenso müssen Mitarbeiter in Bezug auf Sicherheitsfragen sensibilisiert werden, denn das cyberkriminelle Geschäft mit Firmendaten entwickelt sich rasant weiter und gefährdet Unternehmen.
Übergreifende Zusammenarbeit erhöht Sicherheit
Die zunehmende Vernetzung macht Unternehmen für Cyber-Kriminelle angreifbar und erleichtert die Extraktion kritischer Daten. Darüber hinaus kann der dynamische Markt der Internetkriminalität viel freier agieren als die IT-Abteilungen in Unternehmen mit ihren bürokratischen Strukturen, wie die kürzlich veröffentlichte Studie “Tilting the Playing Field: How Misaligned Incentives Work Against Cybersecurity” von Intel Security ergab. Sicherheitsanbieter, die diesen virtuellen Bedrohungen im Alleingang Herr werden wollen, riskieren gefährliche Lücken. Deshalb müssen Lösungen unterschiedlicher Anbieter miteinander kommunizieren. Die Security Innovation Alliance, ein Zusammenschluss zahlreicher verschiedener Sicherheitsanbieter, hat mit dem Data Exchange Layer eine Plattform geschaffen, auf der sich verschiedene Lösungen über neue Bedrohungen austauschen können. So können Unternehmen auf die sicherheitsrelevanten Informationen verschiedener Anbieter zurückgreifen und sind besser gegen virtuelle Angriffe geschützt.
Siegeszug der Cloud
Die Cloud findet immer mehr Beliebtheit. Angesichts der wachsenden Datenmengen ist dies wirtschaftlich auch sinnvoll. Allerdings tun Unternehmen gut daran, dem Thema Sicherheit hohe Priorität einzuräumen, denn die Zahl der möglichen Zugriffspunkte für Cyber-Kriminelle wächst im gleichen Maße. Eine dynamische und ständig weiter lernende Sicherheitsarchitektur ist essentiell, um Cloud-Infrastrukturen zu schützen. Dann steht ihrem Siegeszug nichts mehr im Weg.
Hans-Peter Bauer ist Vice President DACH bei Intel Security