Mit dem Aufschwung von Künstlicher Intelligenz hat die Technologie einen neuen Evolutionsschritt erreicht. Doch sind die heutigen Rechenzentren bereit, die Aufgaben zu meistern, die diese Entwicklung mit sich bringt? Wie Rechenzentren die Herausforderungen ständig wachsender Daten bewältigen können.
Wir befinden uns in einer Ära des massiven Datenwachstums, in der sich Datendemokratisierung und Datengravitation überschneiden. Milliarden Anwender können auf riesige Mengen digitaler Daten zugreifen und mit diesen lernen, Neues erfinden und Gewinne aus ihnen ziehen. Rund 90 Prozent der weltweiten Daten wurden allein in den letzten drei Jahren erstellt. Haben sich die weltweit verfügbaren Daten bisher alle zwei Jahre verdoppelt, passiert dies nun bereits alle 18 Monate. Bis 2035 wird es etwa eine Billion angeschlossene Geräte geben, die das Internet of Everything (IoE) buchstäblich zu allem machen, mit dem wir interagieren. Geschäftsdaten werden immer weiter anwachsen. Personenbezogene Daten werden zehnmal so schnell steigen wie derzeit. KI und Machine Learning, die es Systemen ermöglichen, selbstständig zu lernen und Prozesse zu verbessern, erfordern enorme Rechenleistungen und Speicherplatz. Vom autonomen Auto bis zum intelligenten Stromnetz werden die Daten für diese neuen Systeme in den nächsten fünf Jahren exponentiell wachsen.
Künstliche Intelligenz wurde erst durch die große Verfügbarkeit von Daten möglich gemacht. Durch ihren Einsatz entsteht wiederum eine riesige Menge neuer Daten. Damit wird KI alle treibenden Kräfte unserer vernetzten Weltwirtschaft – Cloud, Finanzen, Automobil, Gesundheitswesen, Energie, Einzelhandel und mehr – in den Schatten stellen. Diese Disruption wird sich auf Unternehmen jeder Größe und Branche auswirken. KI ist kein weit von uns entferntes Phänomen. Sie ist ein Werkzeug, das wir alle für unsere Zwecke nutzen können. Aus diesem Grund müssen Geschäftsführer KI in Betracht ziehen und entscheiden, wie sie dieses Potenzial für ihr Unternehmen nutzen können. Das bedeutet aber auch, dass die Einführung Künstlicher Intelligenz andere und größere Investitionen in die IT-Infrastruktur erfordert.
Die Cloud als Wegbereiter
Im Rechenzentrumsmarkt sind KI und Cloud symbiotisch. Die Bühne für KI wurde größtenteils von der Cloud bereitet. Immer mehr Unternehmen stellen auf cloudbasierte Lösungen um, da diese mehr Flexibilität und Möglichkeiten bieten, um auf diesem schnelllebigen Markt in kurzer Zeit neue Services zu entwickeln. Experten erwarten, dass der Cloud-Markt bis 2023 auf eine Größe von 325 Milliarden Dollar wächst, dabei wird er nur ein Teil des 3,5 Billionen schweren Marktes für IT-Services ausmachen. In den nächsten fünf Jahren wird die Cloud die Wertschöpfung im Rechenzentrum auf 160 Milliarden US-Dollar steigern. Für KI sind die Prognosen noch erfolgversprechender: Bis 2030 wird sie voraussichtlich zu einer 16-Billionen-Dollar-Industrie anwachsen – ungefähr so groß wie die US-Wirtschaft – und dabei die Wertschöpfung im Rechenzentrum in den Schatten stellen. Tatsächlich rechnet man damit, dass KI bis 2030 an die 450 Milliarden US-Dollar Wertschöpfung zu Rechenzentren hinzufügt. Gleichzeitig treiben große globale Cloud-Player Investitionen und Innovationen in KI voran. Kurz gesagt, die heutigen Cloud-Anbieter sind die größten Investoren in KI.
Um hybride Cloud- und Multi-Cloud-Umgebungen aufzubauen, die den Wachstumsbedürfnissen der KI entsprechen, werden Unternehmen an die besten Cloud-Standorte ziehen. Kosten, Komplexität und Kapazitäten werden den Wandel beschleunigen, da Unternehmen stets auf der Suche nach energieeffizienten und skalierbaren Lösungen sind. Bereits heute investieren einige Unternehmen und Branchen stark in KI und setzen sie in Bereichen ein, die große Datenmengen benötigen. Wenn sich die KI von der Anfangsphase bis zur Marktreife entwickelt, werden wir die Einführung von Dienstleistungen sehen, die auf globaler wirtschaftlicher Ebene einen echten Mehrwert bieten. Cloud-Anbieter sind durch ihre bereits getätigten Investitionen in der besten Position, um diese Marktrealität zu nutzen und werden auch in Zukunft mit dem weiteren Wachstum des Marktes hohe Investitionen tätigen.