Gemäß dem Cisco Midyear Cybersecurity Report (MCR) ist Ransomware der profitabelste Malware-Typ in der IT-Geschichte. Von dieser Gefahr sind alle Weltregionen und Branchen betroffen. Doch Unternehmen können sich davor schützen.
Das Lukaskrankenhaus in Neuss: Aufgrund eines aktuellen Vorfalls wurden im Februar 2016 alle Server heruntergefahren. Operationen mussten verschoben, Notfallpatienten in andere Kliniken gefahren und Labors geschlossen werden. Die Ursache: Ransomware. Und der Schaden: etwa eine Million Euro.
Dies ist kein Einzelfall, erpresserische Software betrifft alle Branchen, so der Cisco Midyear Cybersecurity Report. Er belegt auch, dass sich dieser Trend mit noch gefährlicheren Ransomware-Varianten fortsetzen wird.
Demnach wird eine neue Generation der Erpressungssoftware sich selbst verbreiten und versuchen ganze Netzwerke in Geiselhaft zu nehmen. Dabei versucht sie durch begrenzte Prozessor-Nutzung und einen Verzicht auf den Datenaustausch mit einem zentralen Steuerungsserver unter dem Radar zu bleiben. Zudem vervielfältigt sie sich innerhalb des Unternehmens, bevor sie die Lösegeldforderungen stellt.
Verantwortung der Betroffenen
Die Studie zeigt aber auch, dass es den Cyberkriminellen oft unnötig leicht gemacht wird. So klicken Anwender immer noch unbedacht auf gefährliche E-Mail-Anhänge – wodurch auch der Vorfall in Neuss ausgelöst wurde. Unternehmen setzen häufig veraltete Software ein, die vom Hersteller nicht mehr aktualisiert und unterstützt wird. Oder sie vernachlässigen das Einspielen verfügbarer Updates, sodass ihre Anwendungen teilweise bereits seit Jahren bekannte Sicherheitslücken aufweisen.
Vergleichsweise problematisch ist ein neuer Trend: die Nutzung des Sicherheitsprotokolls HTTPS. Gemäß der Cisco-Studie steigerte sich der so verschlüsselte Malware-Datenverkehr zwischen September 2015 und März 2016 um das Fünffache. Verantwortlich hierfür war insbesondere Adware. Wegen der Datenverschlüsselung können herkömmliche Sicherheitsprogramme die über manipulierte Werbeanzeigen verbreitete Malware nicht analysieren und daher auch nicht erkennen.
Schutzmaßnahmen
Aufgrund der steigenden Gefahr sollten Unternehmen rechtzeitig geeignete Schutzmaßnahmen durchführen. Dazu gehört die erste Verteidigungslinie, die neben grundlegenden Best Practices wie Patching und optimiertem Passwort-Management auch Netzwerksegmentierung umfasst.
Unternehmen können damit die laterale Verbreitung und Vervielfältigung von Schadsoftware verhindern oder verlangsamen, sowie die Bedrohungen eindämmen. Es gibt vielfältige Komponenten für segmentierte Netzwerke, unter anderem: