Noch besteht der allergrößte Teil der IT-Infrastrukturen aus strikt voneinander getrennt verwalteten Silos für Server, Storage und Netzwerke. Die Bereitstellung neuer, im Kern zusammengehöriger Rechen- und Speicherkapazitäten ist damit enorm langwierig und kompliziert. Die Virtualisierung hat erste Fortschritte gebracht. Viele IT-Architekten folgen aber noch dem weit verbreiteten und angeblich überlegenen Best-of-Breed-Prinzip. Sie entscheiden sich für kaum aufeinander abgestimmte individuelle Produkte und verwalten die daraus entstehende Infrastruktur mit den jeweils mitgelieferten System-Management-Tools. Eine ganzheitliche Steuerung mit dem Ziel einer höheren Flexibilität ist damit aber kaum möglich.
Gerade wegen dieser Unzulänglichkeiten steigt die Nachfrage nach konvergenten Infrastrukturen. Sie stellen einen gemeinsam nutzbaren Pool aus virtuellen Server-, Storage- und Netzwerk-Ressourcen bereit, die über einheitliche SAN- und Ethernet-Fabrics verbunden sind. Administratoren genügt eine einzige Management-Oberfläche zur ganzheitlichen Verwaltung. Offenheit lässt sich durch flexible Tools im Switching-Layer erzielen, die es einem Netzwerk-Administrator ermöglichen, die Server zu managen, und die einem Server-Verantwortlichen Zugriff auf Netzwerkelemente gewähren.
Neben konvergenten Infrastrukturen bildet SDN die zweite wichtige Entwicklung für den mittelfristigen Aufbau innovativer Rechenzentren. Ebenso wie die Virtualisierung den Einsatz von Servern und Storage-Systemen veränderte, werden softwaredefinierte Netzwerke die Netzwerkinfrastrukturen grundlegend umgestalten. SDN reduziert in erster Linie die Komplexität der Netzwerke. Dazu schafft SDN ein flexibles Modell der Kontrollebene (Control-Plane). Das Ergebnis ist eine von der darunterliegenden Hardware unabhängige Abstraktionsebene – die gleichzeitig für Offenheit und Herstellerunabhängigkeit sorgt.