Wachsende Datenmengen am Edge und immer höhere Kundenerwartungen setzen Telekommunikationsdienstleister unter Druck. Sie müssen ihre Netze transformieren, kommen dabei aber oft nur langsam voran. Viele haben jedoch erkannt, dass sie offene Architekturen benötigen, um sich im Wettbewerb zu behaupten.
Der Datenverkehr in den Netzwerken von Telekommunikationsdienstleistern ist in den vergangenen Jahren enorm gewachsen. Neben Videokommunikation und Streaming sind dafür vor allem neue Anwendungsfälle am Edge verantwortlich, beispielsweise in der Industrie. Dort liefern vernetzte Maschinen und Anlagen sowie zahlreiche neue Sensoren umfangreiche Informationen zu den Produktions- und Umgebungsbedingungen, die Unternehmen unter anderem mit Hilfe von KI auswerten und zur optimalen Steuerung ihrer Fertigungsprozesse nutzen können. Kein Wunder, dass 83 Prozent der TK-Dienstleister in einer Studie von MeriTalk und Dell Technologies angeben, die Monetarisierung von IoT-Services sei ein wichtiger Teil ihrer Geschäftsstrategie.
Durch die neuen Edge-Anwendungsfälle verändern sich jedoch die Datenflüsse in den Netzen und die Anforderungen an Leistung, Latenz und Verfügbarkeit. Schließlich sind häufig Echtzeit-Reaktionen erforderlich, und die IoT-Services dürfen auch nicht ausfallen, um Störungen oder Unterbrechungen der fein aufeinander abgestimmten Fertigungsprozesse zu verhindern. Daher müssen TK-Dienstleister ihre Infrastrukturen modernisieren und Bandbreite sowie Speicher- und Verarbeitungskapazitäten zunehmend am Edge bereitstellen – also dort, wo sie benötigt werden. Damit tun sie sich allerdings noch schwer: Etwa zwei Drittel haben nach eigener Einschätzung Mühe, mit den wachsenden Kundenerwartungen mitzuhalten. Nur rund 40 Prozent stufen die eigenen Technologien und Infrastrukturen hinsichtlich Security, Leistung, Flexibilität und Innovationsfreundlichkeit als „exzellent“ ein.
Netzwerktransformation wird zum Muss
Knapp neun von zehn TK-Dienstleistern stimmen der Aussage zu, dass die Transformation ihrer Netze der Schlüssel für Innovationen im Bereich Industrie 4.0 und entscheidend für ihr wirtschaftliches Überleben ist. Immerhin 77 Prozent haben daher bereits eine Transformationsstrategie entwickelt, während weitere 20 Prozent an einer solchen arbeiten. Erfahrungen aus der Vergangenheit zeigen, dass Transformationsstrategien am besten funktionieren, wenn sie die Weiterbildung der Mitarbeiter berücksichtigen, die Cybersecurity stärken und die Einführung neuer Technik einschließen – im Falle von TK-Netzen sind das insbesondere 5G und Edge-Fähigkeiten, KI und Automatisierungsfunktionen sowie IoT-Integrationen.
Die besten Chancen für TK-Dienstleister, ihre Ziele zu erreichen und moderne Netze aufzubauen, bieten offene Netzwerkarchitekturen. 88 Prozent geben an, solche Architekturen seien notwendig, um sich im Wettbewerb zu behaupten. Für 82 Prozent ist ihre Einführung eine oder sogar die Top-Priorität aus technischer Sicht, auch wenn bislang nur gut ein Fünftel eine Strategie dafür hat. Von den offenen Architekturen versprechen sich die Unternehmen unter anderem eine bessere Customer Experience (53 Prozent), mehr Cybersicherheit (48 Prozent) und eine leichtere Integration von KI (46 Prozent).
Allerdings bremsen einige Faktoren die Modernisierungsbemühungen noch aus und verhindern nach Meinung der TK-Dienstleister ein für Kunden ideales Netz. Neben Budget-Zwängen sind das der zeitliche Aufwand für die Netzwerk-Upgrades, Sorgen um Leistung und Zuverlässigkeit während der Umstellungsphase und Sicherheitsbedenken. Ein Ausweg aus diesem Dilemma kann die engere Zusammenarbeit mit etablierten Anbietern von TK-Lösungen und ihren Partnern sein. Diese bieten nicht nur bewährte Lösungen, sondern können mit ihrer Erfahrung bei Netzwerkmodernisierungen auch Risiken reduzieren, indem sie realistische Leistungsangaben machen, bei der Ausarbeitung umsetzbarer Zeitpläne unterstützen und mögliche Stolperfallen aufzeigen.