Nachhaltigkeitsagenda
Die Rolle der IT beim Klimaschutz
Nachhaltiges Wirtschaften wird immer wichtiger. Dieser Tatsache sind sich Unternehmen heute durchaus bewusst – und auch, dass die IT dabei eine entscheidende Rolle spielt. Aber wie gut kennen Firmen eigentlich ihren CO2-Fußbdruck und mögliche Stellschrauben zur Verbesserung?
Angesichts der wirtschaftlich angespannten Lage mögen Themen wie Nachhaltigkeit, Klimabilanz und Umweltschutz bei einigen Unternehmen derzeit in den Hintergrund rücken – an Aktualität und Dringlichkeit haben sie aber keineswegs eingebüßt. Noch zu gut hallen die Warnungen des Weltklimarats nach: Ohne eine sofortige Reduzierung der schädlichen Treibhausgasemissionen wird das Ziel, die menschengemachte Erderwärmung auf unter 1,5 Grad zu begrenzen, bereits in den 2030er-Jahren verfehlt werden. Dass wir uns an einem kritischen Punkt befinden, kann eigentlich niemand abstreiten, was im Umkehrschluss bedeutet: Halbherzige Aktionen für einen besseren ökologischen Fußabdruck oder sogar Nichtstun funktioniert nicht mehr und wird von allen Stakeholdern – ob nun Kunden, Mitarbeiter oder Investoren – zu Recht abgestraft.
Auch die Politik zieht die Zügel immer stärker an: Das Lieferkettengesetz (LkSG) nimmt Firmen in die Pflicht, wenn es um Menschenrechts- und Umweltverstöße entlang ihrer Supply Chain geht. Zwar gelten die Vorgaben derzeit nur für Unternehmen mit mehr als 3.000 Mitarbeitern, 2024 sinkt die Grenze aber bereits auf 1.000. Selbst Betriebe, die nicht von Gesetzes wegen davon betroffen sind, fallen durch ihre Auskunftspflicht gegenüber Geschäftspartnern indirekt unter die Regelungen. Ab 2025 sind Unternehmen dann durch die neue EU Corporate Sustainability Reporting Directive (EU-CSRD) dazu verpflichtet, ihre Einflüsse auf Umwelt und Gesellschaft transparent darzulegen. Maßnahmen in Bezug auf ein nachhaltigeres Wirtschaften werden also immer häufiger reguliert, kontrolliert und sanktioniert.
Der Status quo – wie weit sind die Unternehmen?
Die wenigsten Unternehmen dürften also noch untätig sein, wenn es um Initiativen zum Schutz der Umwelt geht – umfassend nachhaltig sind allerdings nur die wenigsten. Lediglich 30 Prozent der für die IDC-Studie „IT & Nachhaltigkeit in Deutschland 2023“ befragten Firmen mit mehr als 100 Mitarbeitern verfügen derzeit über eine ganzheitliche Strategie, bei der Initiativen und Maßnahmen langfristig aufgesetzt, Ziele und Meilensteine definiert sowie die gesamte Organisation mit sämtlichen Bereichen eingebunden ist – also alle Standorte, Produkte, Dienstleistungen, Zulieferer und Partner. 31 Prozent haben zumindest ein konkret definiertes Nachhaltigkeitsprogramm aufgesetzt, 25 Prozent verfolgen immerhin punktuelle Ziele. Die meisten Unternehmen haben jedoch verstanden, dass ihnen eine moderne IT dabei hilft, klimafreundlicher zu werden. Entsprechend haben 71 Prozent der Befragten ihre Ausgaben für Technologien zur Unterstützung von Sustainability-Initiativen erhöht, 30 Prozent setzen sogar mehr Projekte um als ursprünglich geplant.
IT nimmt dabei in zweierlei Hinsicht eine entscheidende Rolle ein: Zum einen können Unternehmen durch den Einsatz von innovativen Technologien und die Auswertung von Daten ihre Ziele besser bestimmen, steuern und somit erreichen. Zum anderen kann die IT – inklusive Hardware, Software und Services – selbst die CO2-Bilanz verbessern, indem sie nachhaltig hergestellt, energieeffizient eingesetzt und umweltschonend wiederverwendet wird. Am besten funktioniert jedes Engagement, wenn Unternehmen ihr komplettes Ökosystem betrachten.
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