Nachhaltigkeitsagenda

Die Rolle der IT beim Klimaschutz

23. Oktober 2023, 16:30 Uhr | Autor: Emanuel Lippmann / Redaktion: Sabine Narloch

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Ein Teil der Verantwortung liegt bei der IT-Industrie

Die Verantwortung für eine bessere Nachhaltigkeitsbilanz beginnt bereits bei der IT-Planung und -Beschaffung. Hier gilt es, zahlreiche Fragen zu beantworten:

  • Besteht die Hardware aus umweltfreundlichen Materialien?
  • Werden langlebige Komponenten eingesetzt, die am Ende ihrer Lebensdauer wiederverwendet und recycelt werden – Stichwort Kreislaufwirtschaft?
  • Wurden Arbeitsnormen bei der Rohstoffgewinnung und entlang der Lieferkette eingehalten?
  • Wie gut ist die Energieeffizienz eines Systems?

Der IT-Industrie kommt bei der Beantwortung eine entscheidende Rolle zu. Sie steht in der Pflicht, Produkte anzubieten, die bei der Herstellung, Nutzung und Entsorgung die Umwelt so wenig wie irgend möglich belasten. Das heißt, bereits in der Produktionsphase gilt es beim Design und bei der Auswahl der Materialien und Komponenten auf die entsprechenden Aspekte zu achten. Während der Nutzungsphase des Geräts, also beim Einsatz im Unternehmen, rückt dann die Energieeffizienz in den Vordergrund: Je weniger Strom ein System verbraucht, desto besser ist dessen Klimabilanz.

Genauso wichtig ist aber auch, dass Geräte möglichst lange genutzt werden – oder anders formuliert: Teil einer Kreislaufwirtschaft sind. Übertragen auf die IT bedeutet dies ausgediente Rechner und Systeme zu reparieren, wiederzuverwenden und die Komponenten, Materialien und Rohstoffe erst dann, wenn die Lebensdauer maximal ausgereizt ist, fachgerecht zu recyceln. Aufbereitete Geräte können beispielsweise ein zweites Leben in Trainingsräumen oder Bildungseinrichtungen finden. Sogenannte As-a-Service-Angebote können helfen, dass Unternehmen ihre IT-Infrastruktur nach Bedarf skalieren, um so eine Überprovisionierung zu vermeiden und damit die Umweltbelastung zu reduzieren. Eine Verringerung des CO2-Fußabdrucks der IT wird in erster Linie durch die Optimierung und Verschlankung von IT-Landschaften und -Architekturen erreicht. Das heißt aber auch, dass Unternehmen analysieren müssen, wie viele Emissionen der Betrieb eines Rechenzentrums, von Software oder von Endgeräten verursacht, und darauf aufbauend ihre Infrastruktur optimieren.

Mehr Nachhaltigkeit durch Cloud, KI & Co.?

Mit Hilfe moderner Technologien können Unternehmen darüber hinaus die eigenen Prozesse nachhaltiger gestalten. Laut der IDC-Studie setzen 52 Prozent der befragten Firmen auf Private- oder Hybrid-Cloud-Umgebungen und 45 Prozent auf Public Cloud Services. Der Grundgedanke ist, dass sich cloudifizierte Infrastrukturen besser auslasten lassen als dedizierte IT-Systeme. Zudem können Cloud-Anbieter ihre großen Rechenzentren in der Regel deutlich effizienter betreiben als Unternehmen ihre kleineren Anlagen oder einzelnen Serverräume. Dennoch ist eine Cloud nicht automatisch umweltfreundlicher – es kommt immer darauf an, aus welchen Quellen der Strom stammt, wie gut die IT-Systeme sind und wie das Kühlkonzept gestaltet ist. Ein hohes Klimaschutzpotenzial bescheinigen Firmen zudem der Künstlichen Intelligenz, etwa in Form eines intelligenten Gebäudemanagements oder einer sich selbst optimierenden Steuerung von Maschinen inklusive material- und energiesparender Fertigungsprozesse.

Die Liste potenzieller Lösungen für mehr Nachhaltigkeit ließe sich noch weiterführen, wobei man im Fall von KI nicht verschweigen darf, dass diese Technologie mitunter ziemlich viel Energie verbraucht – nämlich für das Vorhalten und Aufbereiten der Daten, für das Trainieren der Algorithmen und für ständig neue Analysen. Einen Ausgleich können auch hier moderne IT-Systeme schaffen, die immer energieeffizienter werden.

Fest steht: Analog zum Security-by-Design-Konzept macht „Sustainability by Design“ Sinn. Das heißt, Nachhaltigkeit sollte als integraler Bestandteil in jede Technologie eingebettet werden. Firmen sollten sich aber nicht nur überlegen, welche Lösungen zu einer besseren CO2-Bilanz beitragen. Sie müssen auch dafür sorgen, dass ihre eigene IT-Umgebung die Umwelt so gut wie möglich schont.

Emanuel Lippmann ist Global Program Manager ESG bei Dell Technologies

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