Application-Performance-Monitoring

Gewährleistung der End-User-Experience

8. September 2014, 11:15 Uhr | Dirk Jarzyna, Journalist und freier Mitarbeiter funkschau

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Lösungen nach Use-Case

Schlüssel-Auswahlkriterien für APM
Schlüssel-Auswahlkriterien für APM
© TRAC Research, Umfrage

Rund 61 Prozent der befragten Organisationen von Trac Research nannten als Schlüsselkriterium für die Auswahl einer APM-Lösung „demonstrierte Effektivität in relevanten Nutzungsszenarien“. Die Studie identifizierte mehr als 25 solche Nutzungsszenarien, die für mindestens 20 Prozent der befragten Organisationen relevant sind. Dies ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass die Hersteller ihr Marketing auf Szenarien konzentrieren sollten, in denen sie gewinnen können. Organisationen werden voraussichtlich die Lösung wählen, die am besten zu den Szenarien passt, die für eben diese Organisation am wichtigsten sind, und nicht die insgesamt vollständigste Lösung.

Konzentration auf industriespezifische Herausforderungen

Bei der Überprüfung neuer Technologieeinkäufe bewerteten rund 46 Prozent der befragten Organisationen die Fähigkeit einer APM-Lösung, spezifische Anforderungen der Industrie, in der die jeweilige Organisation tätig ist, zu unterstützen, mit hoch und sehr hoch. Hersteller, die in der Lage sind, Fähigkeiten zu entwickeln, die industriespezifische Probleme rund um die Applikationsperformance adressieren, werden also Wettbewerbsvorteile erzielen können.

Lösungen sollten einfach handhabbar sein

Die Art, in der Organisationen einzukaufende Lösungen betrachten, ändert sich. Einige der Schlüsselanforderungen sind:

  • Eine Möglichkeit, die Lösungen auszuprobieren, bevor eine Kaufentscheidung getroffen wird. Appdynamics bietet beispielsweise eine Freemium-Version, die Kunden kostenlos und zeitlich unbegrenzt nutzen können. Natürlich ist darin nicht die gesamte Funktionalität enthalten, aber für erste Überprüfungen der Lösung dürfte es reichen.
  • Reduzierung der Einbeziehung von Verkaufsteams des Herstellers bei der Herbeiführung einer Kaufentscheidung.
  • Flexiblere und transparentere Preisoptionen.
  • Einfacher zu verwaltende APM-Lösungen. Ein gutes Beispiel ist erneut Appdynamics. Das Unternehmen hat die Benutzerschnittstelle vereinfacht und zielgerichteter ausgelegt und damit die visuelle Komplexität früherer Angebote beseitigt. IBM hat in seinen APM-Produkten ebenfalls einfachere und modernere Benutzerschnittstellen eingeführt, viele ältere, häufig genutzte Schnittstellen aber beibehalten.

Die meisten APM-Lösungen, die großen (globalen) Unternehmen zur Verfügung stehen, setzen sich zusammen aus Produkten mehrfacher Akquisitionen. Dies führt oft zu schlecht integrierten Gesamtlösungen, die nur schwer zu implementieren und teuer zu administrieren sind. Eine natürliche Komplexität und die Cross-Silo-Natur von APM machen diese Lösungen schwieriger zu pflegen als beispielsweise NPM-Lösungen. Organisationen, die früh mit APM starteten, tolerierten dies gerade noch, aber Mainstream-Management-Teams sträuben sich vor dieser zusätzlichen Last. Auch Gartner geht davon aus, dass Ende 2014 diejenigen Hersteller, die dann noch wettbewerbsfähig sind, ihre Lösungen radikal vereinfacht haben werden. Die meisten der anderen Hersteller seien dann noch nicht einmal mehr als entwicklungsfähige Alternativen im Rennen. Laut Gartner setzte der Prozess der Vereinfachung der Produktschnittstellen, der Usability und auch der Portfolios bereits 2013 ein, was den Wert einiger Produkte erhöhte.

Vielen Organisationen fällt es schwer, die Einführung von APM-Lösungen zu rechtfertigen, weil sie das Gefühl haben, bereits ausreichende Fähigkeiten für das IT-Performance-Monitoring zu besitzen. Wenn diese Organisationen allerdings die Auswirkungen ihrer IT-Performance-Monitoring-Strategie auf ihre Geschäftsziele evaluieren, finden sie häufig große Lücken, die das Geschäft signifikant beeinträchtigen. Der beste Weg, den Wert von APM-Technik zu kommunizieren, führt demnach durch die Geschäftsbereiche, die adressiert werden. Für die Hersteller wird es also wichtig, messbare Geschäftsauswirkungen ihrer Bereitstellungen zu kommunizieren, wenn sie mehr Organisationen erreichen wollen.

Jedes dieser Gebiete wird für APM-Hersteller wichtig werden. Um die Möglichkeiten vorteilhaft nutzen zu können, werden die Hersteller aber ihr Marketing, ihre Kommunikation und ihre Sales-Prozesse neu justieren und sich auf Änderungen der Preismodelle vorbereiten müssen. Sie müssen Fähigkeiten entwickeln, welche die Management-Herausforderungen der Schlüssel-Nutzungsszenarien ihrer Kunden tatsächlich adressieren. Die Nachfrage für APM-Fähigkeiten wird weiterhin steigen, aber das Wachstum dieses Marktes wird maßgebend bestimmt werden durch die Bereitschaft der Hersteller, ihren Fokus zu verlagern. Der Schwerpunkt sollte nicht mehr darauf liegen, eine möglichst vollständige APM-Lösung zu offerieren, sondern auf der Adressierung ausgewählter Geschäfts- und Management-Herausforderungen.

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