Cloud-Computing

Keine Entweder-oder-Frage

15. November 2022, 15:45 Uhr | Autor: David Friend / Radaktion: Sabine Narloch

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Die richtige Budgetierung

Während große Konzerne meist größere IT-Budgets haben, spielen die Ausgaben bei kleinen und mittleren Unternehmen und Start-ups eine entscheidendere Rolle. Sie müssen genau planen, wie sie ihre Budgets am besten einsetzen und dabei vor allem auf Faktoren wie Egress-Kosten (Stichwort: Exit-Strategie) achten – denn hier kann es mitunter teuer werden. Um diese Ausgaben im Rahmen zu halten und Budgetkapazitäten bestmöglich zu verteilen, sollten Unternehmen bei der Wahl eines Cloud-Service-Providers vor allem auf folgende Punkte achten:

Wachstum einschätzen, Skalierbarkeit kalkulieren: Unternehmen müssen sich im Vorfeld darüber bewusst werden, welche Art von Cloud-Produkt sie zukünftig benötigen. Um diese Entscheidung zu treffen, müssen sie alle Arbeitsabläufe innerhalb der Organisation kennen und in Bezug auf die gesuchte Cloud-Lösung hin analysieren. Eine Komptabilitätsanalyse schließt auch eine Einschätzung darüber ein, wie sich die Firma mittel- und langfristig entwickelt. Entscheidend ist schließlich, dass die Cloud-Strategie mit dem Unternehmenserfolg skaliert – und die Möglichkeit besteht, sich anzupassen.

Das Archiv nicht aus den Augen verlieren: Bei der Budgetgestaltung müssen Unternehmen an die strikte Trennung zwischen aktiven Daten und Sicherungskopien denken – und dabei eine Budgetposition für das Archiv bedenken. Der Grund: Gegenüber Skalierbarkeit und anderen dringenden, aktiven Projekten gerät das Datenlangzeitarchiv leicht in Vergessenheit. Bei der Wahl eines Cloud-Angebots ist jedoch das Archiv ein wichtiger Aspekt. Es bildet das Fundament für eine Wiederherstellung und sichert im Zweifelsfall das Unternehmen vor einem Ausfall. Hier spielt das Kriterium der Unveränderlichkeit von Daten eine Rolle bei der Angebotsselektion. Durch die Unveränderbarkeit von Daten sind sämtliche Informationen, die in einem Daten-Container geschrieben werden, während einer bestimmten Aufbewahrungsdauer vor Änderungen oder Löschungen durch Dritte geschützt – selbst ein Systemadministrator kann einen gesperrten unveränderlichen Bucket nicht bearbeiten. Zusätzlich lassen sie sich so konfigurieren, dass Daten nach Ablauf bestimmter Aufbewahrungszeiträume gelöscht werden.

Einen Ausgleich zwischen Interoperabilität und Compliance finden: Nach den Angaben im diesjährigen Cloud Monitor von KPMG und Bitkom gehören Cloud-übergreifende Service-Funktionalität und Datenschutzrichtlinien zu den wichtigsten Faktoren bei der Wahl eines Cloud-Anbieters. Sind Budgets allerdings limitiert, stehen Unternehmen im Zwiespalt eine der beiden Kategorien zu priorisieren. Gesetzliche Vorgaben, wie etwa die EU-DSGVO in Deutschland und Europa, erfordern es dann gegebenenfalls, dass Unternehmen sich aus Compliance-Gründen bei einer bestimmten Leistung für einen teureren Anbieter entscheiden (müssen). Folglich verschieben sich die Kosten und das Budget muss neu verteilt werden. Unternehmen sollten demnach bei der Budgetverteilung immer darauf achten, für verschiede Services, budgetfreundlichere Alternativen zu haben, um in der Kostenverteilung anpassungsfähig zu bleiben.

Bei Entscheidungen rund um die Cloud können Unternehmen also zwischen Hyperscalern und kleinen Anbietern sowie internationalen und nationalen Anbietern wählen. Um die Gesamtkosten zu senken und die Sicherheit zu erhöhen, sollten Firmen eine Kombination aus beidem im Rahmen einer Multi-Cloud-Strategie erwägen. Auf diese Weise erhöhen sie die geschäftliche Flexibilität und sind weniger abhängig von einzelnen Cloud-Anbietern. Um den passenden Serviceprovider zu finden, sollten Unternehmen Kriterien wie die Systemkompatabilität und zukünftige Skalierbarkeit im Auge behalten, Datensicherheits- und Compliance-Maßnahmen prüfen und das richtige Preis-/Leitungsverhältnis finden. Anhand dieser Kriterien lässt sich das große Angebot am Markt sichten und es können die Lösungen herausgesucht werden, die die Anforderungen des Unternehmens am besten erfüllen.

David Friend ist Mitbegründer und CEO von Wasabi Technologies.

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