Auch wenn der Enthusiasmus im Hinblick auf das Third-Network stark ist, so gilt es dennoch heute den Fokus auf die Implementierung zu legen – so zumindest die Message von Axel Clauberg, VP Aggregation, Transport, IP der Deutschen Telekom. „Vision ohne Umsetzung ist lediglich eine Halluzination. Es ist notwendig, dass die Betreiber durchstarten, nicht nur mit Laborversuchen, sondern mit echten Produkten auf dem Markt.“
Clauberg führt weiter aus: „Unsere Kunden wollen neue Services, sie wollen unmittelbare Bereitstellung und Selbstbedienungsmöglichkeiten. Das ist eine komplett andere Welt im Vergleich zu heute. Derzeit wird typischerweise eine Zeit von 60 Tagen benötigt, bevor ein Service bereitgestellt ist. Wir haben mit dieser Arbeit in der Mitte des letzten Jahres begonnen, mit dem klaren Ziel, erste Produkte in die Produktion zu bringen, und wir haben dies auf dem Mobile World Congress in diesem Jahr angekündigt.“
Das erste Produkt, das von der Deutschen Telekom in diesem Bereich vorgestellt wurde, ist das so genannte Cloud-VPN in Kroatien, der Slovakei und Ungarn. „Wir haben die ersten Erfahrungen mit dem neuen Modell gesammelt, basierend auf SDN, auf NFV und mit LSO darüber. Dafür haben wir drei Länder unter einer zentralisierten Produktion zusammengebracht. Einerseits ist dies ein Inside-DT-Ansatz, auf der anderen Seite aber auch in vieler Hinsicht Inter-Carrier. Die nächste Herausforderung ist LSO auf eine wirkliche Inter-Carrier-Basis zu heben, aber dies erfordert viel mehr Standardisierungsarbeit, bevor wir voranschreiten können.“
Jack Pugaczewski, Principal Architect bei Centurelink, einem Telekommunikationsanbieter, ergänzt, dass derartige Implementierungen das Ziel sind und zu steigenden Umsätzen führen werden. „Derartige Lösungen könnten neue Orchestration-Provider hervorbringen und existierende Provider, die sich heute im Telekommunikationsumfeld sehen, könnten durch offene APIs in den Datacenter-Bereich expandieren und neue Produkte und Service entwickeln. Gleichzeitig wird es möglich, durch Automation die Betriebskosten zu senken.“
Auch Michael Howard als Moderator geht damit einig, dass Standards die Interoperabilität fördern und die Interoperabilität die Branche antreiben wird. „Carrier wollen Standards, damit sie ihre Ausrüstungen von unterschiedlichen Herstellern kaufen können. Das wirkliche Ziel ist Interoperabilität und Testing ist notwendig, um dies zu erreichen.“