Lifecycle-Service-Orchestration ist der Schlüssel für die Bereitstellung und das Management flexibler Netzwerk-Services, die sowohl die robuste Leistung von Carrier-Ethernet als auch die ortsunabhängige Verfügbarkeit des Internets bieten. Getrieben durch die MEF-Vision des Third-Network wird Lifecycle-Service-Orchestration(LSO) nun von Carriern und Service-Providern weltweit adaptiert.
Das MEF, eine führende Institution für Standardisierung und Zertifizierung, hat das Third-Network im Jahre 2014 vorgestellt und seither an der Umsetzung der Vision gearbeitet, um den Bedarf in der Wirtschaft zu erfüllen. Gemäß Nan Chen, dem Präsidenten des MEF, hat der Markt die bisher entwickelten Ergebnisse für LSO akzeptiert, „insbesondere die Service-Provider-Community wie auch die anderen Standardisierungsorganisationen. Die ersten Standards für Referenzarchitekturen wurden auf dem MEF Quarterly Meeting in Atlanta im Oktober 2015 vorgestellt. Mit dieser Referenzarchitektur können wir nun vieles auf Basis von LSO aufbauen. Das MEF hat bisher gute Arbeit geleistet, vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass seit dem Launch weniger als ein Jahr vergangen ist.“
In einer Diskussion mit LSO-Experten, die von Michael Howard, Senior Research Director von Infonetics Research, moderiert wurde, haben Nan Chen und andere den Status von LSO analysiert.
Status Quo bei LSO
Alessandro Talotta, Chairman und CEO von Telecom Italia Sparkle, erklärte, dass TI Sparkle auf dem Wege ist, sich von einem traditionellen Telekommunikationsunternehmen hin zu einer digitalen Telco zu entwickeln. „Wir sehen die ICT-Konvergenz als nächste Herausforderung, also bereiten wir unsere Organisation mit allen Funktionen darauf vor, LSO zu nutzen. Wir müssen alle unsere Infrastrukturen orchestrieren, weil sie aus vielen verschiedene Systemen und Anwendungen besteht. Dafür benötigen wir einen Interface- und Session-Layer. Die Anwendungen, die wir installieren wollen, hängen von den OSS und BSS ab. Also programmieren wir die Evolution unseres IT-Planes analog zur Evolution unseres Netzwerk-Planes.“
Chris Purdy, CTO von CENX, ergänzt die Diskussion um das praktische Beispiel eines Kunden, der Festnetz-Services und ein Rechenzentrum betreibt: „Was wir hier erreichen wollen, ist die Vision eines bedarfsgerechten Third-Network innerhalb des kundeneigenen Netzes und über verschiedene Partner hinweg.“ Die am weitesten fortgeschrittenen Kunden von CENX, einem Unternehmen, das LSO-Lösungen für Software-Defined-Networks anbietet, haben keine Probleme mit dem Network-Access und können auf Basis eines Standard-MPLS-Netzwerkes einen kompletten Self-Service anbieten, um alle Parteien im Rechenzentrum mit allen anderen zu verbinden – in Echtzeit. Die Lösung ist vollautomatisiert und orchestriert, übergibt die Daten an das Billing-System, setzt die Verbindungen auf und misst die Qualität für Service-Level-Berichte. „LSO deckt den gesamten Service-Lifecycle ab, und unser Kunde hat dieses Niveau erreicht.“
CENX unterstützt auch Kunden aus dem Mobilfunkbereich bei LSO. Einige davon nutzen Ethernet für Mobile-Backhaul, andere auch unterschiedliche Protokolle einschließlich S1-U, optical oder DWDM. „Die Realität ist, dass es heute bei LSO um die Konnektivität von Infrastrukturen über physikalische und virtuelle Netzwerke hinweg geht.“