Flexibles Service-Provisioning über Netzwerkgrenzen hinweg

Lifecycle-Service-Orchestration (LSO) und Third-Network gewinnen an Fahrt

12. November 2015, 14:21 Uhr | Ralf Ladner

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Interoperabilität als Ziel

Axel Clauberg von Deutsche Telekom nimmt diesen Gesichtspunkt auf und erklärt, dass Carrier tatsächlich von der erhöhten Kundeneinbindung durch LSO profitieren können: „LSO eröffnet dem Betreiber eine neue Flexibilität. Die gesamte Strategie zielt dahin, die Produktion in Richtung auf die SDN- und NFV-LSO-Basis auszurichten. Gegenwärtig gibt es eine starke Diskussion im Markt hinsichtlich der Internet-Service-Provider. Sind dies Wettbewerber? Sie bewegen sich schnell und die Netzbetreiber können dem nicht immer Schritt halten, weil sie so viel Legacy und veraltete Prozesse mit sich herumtragen.“

Eben deshalb, so Clauberg, „müssen wir die Art und Weise verändern, in der wir das Geschäft betreiben. Der größte Vorteil, den wir hier sehen, ist das Rahmenwerk mit LSO und APIs, das es uns erlaubt, Interoperabilität herzustellen.“

Service-Interoperabilität ist wichtig für LSO und benötigt gemeinsame Maßstäbe für die Erreichung einer durchgängigen Performance und Zuverlässigkeit über mehrere Netzbetreiber hinweg, so auch Christopher Cullan, Vice President Marketing bei Infovista. „Das Third-Network unterscheidet sich durch die garantierte Leistung. Sonst könnten wir auch das Internet nutzen. Wir sehen, dass der Wholesale-Markt wächst, und die Multi-Operator-Services entwickeln sich zu einem Treiber von LSO. Wir müssen in der Lage sein, Ende-zu-Ende-Services über viele Betreiber hinweg zu verwalten, und dafür gibt es nur einen Weg: sich darüber einig zu sein, was wir messen, wie wir es messen und diese Daten effizient zwischen den Betreibern auszutauschen.“

Axel Clauberg gibt zu bedenken, dass große Netzbetreiber in der LSO-Welt einen Nachteil haben könnten, weil kleinere schneller reagieren können, ohne auf Standards warten zu müssen. „Standards sind wichtig, keine Frage. Kleinere Betreiber beteiligen sich oftmals nicht an Diskussionen und beginnen einfach, Services auszurollen. Die Branche leidet ein wenig darunter, dass viele Personen diskutieren und wir aber mit Implementierung beginnen müssen. Deshalb ist gerade die Arbeit des MEF wichtig, um Standards schnell zu entwickeln.“

Nan Chen vom MEF fasst die Diskussion zusammen: „Es gibt ohne Zweifel eine intensive Marktentwicklung in Richtung auf LSO und das Third-Network. Alle Beteiligten gehen in Richtung auf dynamische Services, ermöglicht durch LSO. Das Internet ist omnipräsent. Carrier-Ethernet ist das nicht. Das Third-Network ist die Vision, diese beiden Technologien zu vereinigen. LSO ist der Treiber hierzu.“

Der Artikel basiert auf einer Roundtable-Diskussion mit Experten, geleitet durch Michael Howard, Senior Research Director, Carrier Networks bei Infonetics Research

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  1. Lifecycle-Service-Orchestration (LSO) und Third-Network gewinnen an Fahrt
  2. Fokus auf Implementierung
  3. Interoperabilität als Ziel

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