funkschau: Welche Verkabelungsart empfehlen Sie dem Unternehmen für die nächsten 15 Jahre bei der Arbeitsplatzverkabelung?
Ralf Klotzbücher: Wir empfehlen dafür eine strukturierte Verkabelung mit Glasfaser im Backbone und Kupfer auf den Etagen, ergänzt um WiFi. Die Kupferverkabelung sollte aus S/FTP-Kabeln der Kategorien 7 oder 7A und Anschlusskomponenten der Kategorie 6A gemäß IEC bestehen. Im Einzelfall kann sich auch eine Fiber-to-the-Office-Lösung mit Mini-Switchen für PoE rechnen.
funkschau: Was spricht für höherwertige Kabel, obwohl alle Ethernet-Standards mit maximal Kategorie 6 auskommen sollten?
Klotzbücher: Für die Übertragung von 10-GBit/s-Ethernet benötigt man Verkabelungsstrecken mindestens der Klasse EA. Kabel und Komponenten der Kategorie 6 reichen dafür nicht aus. Auch Anschlusskomponenten, die dem TIA/EIA-Standard Cat.6A entsprechen, bieten in der Regel nur sehr geringe Reserven zu den vom IEC-Standard geforderten Grenzwerten.
funkschau: Wie sollte das Datacenter an den Anbau angebunden sein, wenn keine Interferenzen zu erwarten sind?
Klotzbücher: Um einen Anbau an ein Datacenter anzubinden, kann man im Backbone vorkonfektionierte Glasfaser-Trunks, bei überschaubaren Strecken auch hochwertige Kupfer-Trunks einsetzen.
funkschau: Im Datacenter explodiert die notwendige Bandbreite, was ist ihre Antwort aus Kabelsicht für bis zu 100 GBit/s?
Klotzbücher: Dätwyler hat für Highspeed- und High-Density-Anforderungen ein platzsparendes, wirtschaftliches Plug-and-Play-Glasfasersystem entwickelt. Das System basiert auf der MTP-Anschlusstechnik mit hochwertigen Ferrulen. Es ist kompatibel zu allen Anwendungen mit Duplex-Signalen sowie zu Paralleloptik-Anwendungen wie 40/100-GBit/s-Ethernet und 120-GBit/s-Infiniband.
funkschau: Mit welchen Besonderheiten bei der Verkabelungsinfrastruktur erleichtert ihr Verkabelungssystem die Arbeit des Datacenter-Verantwortlichen?
Klotzbücher: Das vorkonfektionierte Datacenter-Verkabelungssystem von Dätwyler lässt sich einfach und schnell montieren. Dank platzsparender Kabel und Module bleibt es - trotz höchster Packungsdichten - stets übersichtlich. Durch seinen modularen Aufbau ist es einfach skalierbar und bietet hohe Reserven für die Migration auf zukünftige Anwendungen.