funkschau: Welche Verkabelungsart empfehlen Sie dem Unternehmen für die nächsten 15 Jahre bei der Arbeitsplatzverkabelung?
Johann Piontek: Wir empfehlen eine anwendungsneutrale strukturierte Verkabelung der Kategorie 6A / Klasse EA entsprechend der Norm EN 50173-1 beziehungsweise ISO/IEC 11801 AMD 2. Um auch Power over Ethernet Plus (PoE+) nach IEEE 802.3at uneingeschränkt nutzen zu können, sollte darauf geachtet werden, dass dafür geeignete Komponenten und Kabel mit einem hohen Kupfergehalt (möglichst AWG22) verwendet werden.
funkschau: Was spricht für höherwertige Kabel, obwohl alle Ethernet-Standards mit maximal Kategorie 6 auskommen sollten?
Piontek: Für 10 GBit/s wird eine Übertragungsstrecke der Klasse EA benötigt. Hierzu müssen die Kabel zumindest die Kategorie 6A erfüllen. Wir empfehlen die Verwendung von Kategorie-7-Kabeln, da diese mehr Reserven haben und sich preislich kaum von Kategorie-6A-Kabeln unterscheiden.
funkschau: Wie sollte das Datacenter an den Anbau angebunden sein, wenn keine Interferenzen zu erwarten sind?
Piontek: Unser „RediWay MTP System“ mit OM3- beziehungsweise OM4-Fasern bietet die Möglichkeit Kabel mit bis zu 144 Fasern und somit maximal 12 Strecken mit 40 GBit/s oder 6 Strecken mit 100 GBit/s in einem Kabel zu realisieren. in derzeitiger Betrieb mit 10 GBit/s und eine spätere Migration auf 40 oder 100 GBit/s ist ohne Probleme durch Tausch der Anschlusskomponenten möglich.
funkschau: Im Datacenter explodiert die notwendige Bandbreite, was ist ihre Antwort aus Kabelsicht für bis zu 100 GBit/s?
Piontek: Es gibt heute keinen Grund, mit dem Einsatz im Unternehmen zu zögern. Im Gegenteil, die Flexibilität in Bezug auf die physikalischen Plattformen sowie die einfache Integration in die bestehende Infrastruktur ermöglichen schnelle Lösungen. Offene Fragen können rasch geklärt werden.
funkschau: Mit welchen Besonderheiten bei der Verkabelungsinfrastruktur erleichtert ihr Verkabelungssystem die Arbeit des Datacenter-Verantwortlichen?
Piontek: Unser „RediWay System“ auf Basis von vorkonfektionierten LWL- und Kupfertrunkkabeln bietet die Möglichkeit bei kürzester Bauzeit und geringstem Personaleinsatz Platz, Brandlast und Ressourcen zu sparen. Die Rückbaufähigkeit und Wiederverwendbarkeit der Trunkkabel spart zudem Kosten und schont die Umwelt.