Statement der Bundesregierung zu Nachhaltigkeit |
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Die Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft zukunftsfest gestalten Für die Bundesregierung sind die 17 globalen Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 der Vereinten Nationen Richtschnur der deutschen Innen- und Außenpolitik. Die Klimaneutralität bis 2045 und der Schutz der Natur spielen hierbei eine zentrale Rolle. Denn es geht darum, unseren Planeten zu bewahren und gute Bedingungen für zukünftige Generationen zu schaffen. Quelle: Webseite der Deutschen Bundesregierung „bundesregierung.de“ |
Die bisherigen Überlegungen verdeutlichen, dass Nachhaltigkeit nur mit umfassenden Datenerhebungen und entsprechender IT-gestützter Verarbeitung funktioniert. Die dazu erfassten Daten können jedoch äußerst sensibel sein. Welche Materialien, in welcher Menge in einem Produkt verbaut sind, ist oft entscheidend für die Eigenschaften eines Produkts, und dies wiederum ist Know-how des Herstellers. Man denke etwa an Kabelhersteller, die die HF-Eigenschaften und das Verhalten ihrer Produkte im Brandfall nur durch geschickte Kombination der eingesetzten Compounds in Isolations- und Mantelmaterialien erzielen. Daran haben sie zum Teil jahrzehntelang gearbeitet.
Ob sie diese Erkenntnisse einfach öffentlich machen wollen, ist zu hinterfragen.
Eine gute Vorbereitung der Hersteller auf nachhaltige Produktion und für nachhaltige Produkte kann ein Wettbewerbsvorteil sein – allerdings nur, wenn alle Marktteilnehmer auf entsprechende Richtlinien und internationale Standards setzen. Andernfalls könnten Datenbanken, die im Zuge der Nachhaltigkeitsentwicklung entstehen, auch zu Wettbewerbsverzerrungen führen. Damit ist klar: Nachhaltigkeit ist kein nationales oder europäisches Thema, sondern ein komplexes internationales Anliegen.
Fazit
IT, IoT und Automatisierung müssen sich in jedem Fall den Fragen zur Nachhaltigkeit stellen. Dabei ist die moderne IT selbst wiederum die Basis, um Nachhaltigkeit in Produkten und Prozessen überhaupt zu ermöglichen. Es bedarf einer umfangreichen und gut strukturierten Datenbasis, um CO2-Neutralität zu erreichen. Diese Datenbasis ist ein „Schatz“ sensibler Daten, der vor Manipulation und Missbrauch zu schützen ist. Jede Firma in IT und Automatisierung sollte sich rechtzeitig mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigen und eine entsprechende Strategie entwickeln. Aber Achtung: Nachhaltigkeit und wie ein Unternehmen damit umgeht, ist wettbewerbsentscheidend. Das Thema gehört in die Chefetage und nicht in eine beliebige Abteilung, die vielleicht grade nicht so viel zu tun hat.
Um fairen Wettbewerb zu garantieren, sind effektive Regelungen auch auf politischer Ebene zu schaffen. Ohne sie und ohne wirksame Kontrollmechanismen wird es nicht gehen. Qualität, ein deutsches Markenzeichen, bedeutet stets auch Langlebigkeit. Ein Produkt, das lange hält und seinen Dienst tut, muss nicht entsorgt und ersetzt werden. Qualität liefert also immer auch einen erheblichen Beitrag zur Nachhaltigkeit.
Abschließende Thesen
Dokumentation: Die Zahlen zur CO2-Bilanz seiner Produkte rechtzeitig zur Verfügung zu haben, ist ein Wettbewerbsvorteil. Fragen Kunden danach und ein Unternehmen beginnt erst dann mit der Recherche, kann der Auftrag schnell verloren sein. Und dies gilt auch bei langfristigen Kundenbeziehungen.
Wirtschaftliches Denken und Handeln und ein fairer Wettbewerb fördern Innovation und Technikentwicklung. Wirtschaft und Nachhaltigkeit schließen sich also nicht aus – sie bedingen einander. Wer im Namen von Umwelt und Nachhaltigkeit eine strikt regulierte Wirtschaft fordert, wird nie nachhaltig produzieren können.
Rainer Schmidt ist Business Development Manager für Industrial Cabling in der Harting-Technologiegruppe.