Prophylaxe ist das Stichwort: Gerade für die optische Datenübertragung zwischen Rechenzentren sind vorausschauende Maßnahmen heute wichtiger denn je, weil Unternehmen extrem auf die Verfügbarkeit ihrer Daten angewiesen sind. Hinzu kommt, dass die Infrastrukturen immer komplexer werden.
Fehler auf Übertragungsstrecken unter größtem Zeitdruck sofort zu finden, gleicht oft der Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Sinnvoller sind Vorab-Tests und Kontroll-Messungen, sowohl bei neuen Installationen als auch bei vorhandenen Systemen sowie beim Um- und Ausbau bestehender Glasfaser-Netze. Schwachstellen werden markiert und können beseitigt werden, brachliegende Potenziale kommen zur Nutzung.
Die optische Datenübertragung entwickelt sich permanent weiter. Immer höhere Geschwindigkeiten werden möglich, bei immer mehr Wellenlängen, die mittels Wellenlängen-Multiplexer parallel übertragen werden. Limitiert wird die Übertragung jedoch durch die Glasfaser selbst. Faktoren sind dabei unter anderem die Länge der Glasfaser sowie die Anzahl und Qualität von Spleißstellen, Steckverbindungen et cetera. Auch die Verlegung der Glasfaserkabel, zum Beispiel in einem engen Biegeradius, beeinflusst die Übertragung. Deshalb sind Messungen nicht nur bei Neuinstallationen notwendig, sondern auch dann, wenn vorhandene Verbindungen aufgrund neuer Anforderungen mit hö-heren Bandbreiten oder mit zusätzlichen Kanälen (Wellenlängen) betrieben werden sollen. Wer in regelmäßigen Abständen seine Fasern kontrolliert, kommt auch schleichenden Veränderungen auf die Spur. Überprüfungen per Fiber Optical Measurement (FOM) verschaffen Gewissheit, dass eine stabile und performante Datenübertragung gewährleistet werden kann. FOM konzentriert sich dabei im Idealfall auf alle denkbaren Fehlerquellen und nimmt die Glasfaser in drei differenzierten Messverfahren unter die Lupe.
Messung und Ortung von Dämpfungen
Die Dämpfung einer optischen Verbindung ist vergleichbar mit dem Widerstand einer elektrischen Verbindung. Für eine optimale Übertragung sollte dieser Wert möglichst gering sein. Eine Dämpfungsmessung liefert als Ergebnis die Dämpfung der gesamten gemessenen Strecke. Ursachen für hohe Werte sind oftmals schlechte Spleiße oder verschmutzte Steckverbindungen, die sich mit einer weitergehenden Dämpfungsmessung per OTDR (Optical Time Domain Reflectometry) aufspüren lassen. Dabei wird ein Laserimpuls in eine Glasfaser eingekoppelt und das Rückstreulicht über die Zeit gemessen. Damit ist es möglich, den genauen Ort zu identifizieren, an dem die erhöhte Dämpfung auftritt. Oft entstehen die Dämpfungen bei Bau- oder Reparaturarbeiten an einer bestehenden Verbindung.