Die effektive Bandbreite, die für eine optische Übertragung zur Verfügung steht, wird durch Dispersion limitiert, das heißt durch grundsätzlich frequenzabhängige Übertragungseigenschaften. Man unterscheidet dabei zwischen Chromatischer Dispersion (CD) und Polarisations-Moden-Dispersion (PMD). Die Chromatische Dispersion ist die Summe aus Material- und Wellenleiterdispersion und beschreibt das Phänomen, dass sich jede Wellenlänge mit ihrer eigenen, spezifischen Geschwindigkeit fortbewegt und es dadurch zu Signalverzerrungen kommt.
Der Wert der Wellenleiterdispersion ist immer negativ, während der Wert der Materialdispersion mit steigender Wellenlänge zunimmt. Daher kann die Chromatische Dispersion kompensiert werden: Wird bei der CD-Messung festgestellt, dass die gemessenen Werte nicht innerhalb der
zulässigen Grenzwerte liegen, wird anschließend geprüft, ob mit Hilfe von zusätzlichen Kompensationsfasern mit negativer Dispersion die benötigten Werte erreicht werden können.
Die Polarisations-Moden-Dispersion beschreibt das Phänomen, dass sich eine Lichtwelle, die in mehreren Richtungen, beispielsweise horizontal und vertikal, schwingt, unterschiedlich schnell in diesen Schwingungsrichtungen ausbreiten kann. Dies wird verstärkt durch Umwelteinflüsse, wie etwa die Dehnung oder Biegung der Faser, und macht sich bei unterschiedlichen Wellenlängen verschieden stark bemerkbar.
Mit der Dispersionsmessung (CD und PMD) lässt sich bestimmen, ob die verlegte Faser für den gewünschten Einsatz geeignet ist. Bei hohen Übertragungsraten – ab 40 GBit/s – ist die Messung obligatorisch für einen einwandfreien Betrieb der Übertragungskomponenten.