Dass dezidierte RZ wirtschaftlicher und energieeffizienter betrieben werden können als RZ von Unternehmen, ist zunächst eine Frage der Auslastung. Bei der Umlage aller Kosten für die Preisgestaltung geht der professionelle RZ- Anbieter von einer weitgehenden Auslastung des RZ aus. Datacenter von Unternehmen dagegen werden von vorne herein auf Zuwachs angelegt, damit man nicht in fünf Jahren erweitern muss. Für den aktuellen Bedarf ist die Anlage überdimensioniert, und oftmals bleibt die Auslastung über die Nutzungsdauer des RZ hinter den Erwartungen zurück.
Dann arbeiten die Systeme - sofern sie nicht modular angepasst und entsprechend der Leistungsanforderungen geregelt werden können - jahrelang in einem unwirtschaftlichen Bereich und verbrauchen unverhältnismäßig viel Energie. Obwohl in der Zwischenzeit energieeffizientere Konzepte und Komponenten entwickelt wurden, mit denen ein RZ einen deutlich besseren PUE-Wert als den typischen Wert von 2,0 bis 2,5 erreichen kann, wird das Datacenter unverändert weiter betrieben, um die Investition zu schützen. Kommerzielle Datacenter haben aus Gründen des Wettbewerbs einen höheren Modernisierungsdruck und nutzen dabei die jeweils neueste Technik. Bei einer Auslagerung ergeben sich Einsparungen daraus, dass die Kosten im Zusammenhang mit dem Vorhalten von Kapazität entfallen. Die Unternehmen bezahlen nur das, was sie tatsächlich in Anspruch nehmen. Ein günstigerer Wert bei den Betriebskosten ergibt sich daraus, dass die Wartungskosten für die Infrastruktursysteme auf das nahezu voll ausgelastete RZ umgelegt werden. Beim Energieverbrauch erzielen kommerzielle RZs günstigere Werte durch den Betrieb aller Systeme unter nahezu optimaler Auslastung. Zusätzlich realisieren sie Einsparungen durch effiziente Verfahren und Komponenten bei der Klimatisierung und der unterbrechungsfreien Stromversorgung.
Für ihre Kunden öffnet sich die Preisschere bei den Stromkosten weniger stark: Ein Anstieg von angenommenen 0,75 ct/kWh pro Jahr ergibt für den RZ-Betrieb eine vom PUE-Wert abhängige Kostenerhöhung von 0,9 ct/kWh bei einem PUE-Wert von 1,2 beziehungsweise 1,65 ct/kWh bei einem PUE-Wert von 2,2. Daraus resultiert eine Preisdifferenz von 7,5 ct/kWh nach zehn Jahren. Für ein mittelständisches Unternehmen mit 50 bis 100 Arbeitsplätzen und einer mittleren IT-Last von 10 kW summieren sich die Mehrkosten auf 6.480 Euro in 2023 beziehungsweise 32.400 Euro im Lauf der nächsten zehn Jahre.
IT-Outsourcing in ein RZ lohnt sich - sofern man die Gesamtkosten betrachtet - gerade auch für kleinere und mittlere Unternehmen: Keine Anfangsinvestition, Kosten entsprechend den tatsächlichen IT-Anforderungen und Skalierbarkeit nach Bedarf. Hinsichtlich der aktuellen und künftigen Strompreissteigerungen profitieren diese Unternehmen zudem von den Investitionen kommerzieller RZs in energieeffiziente moderne Infrastrukturen.