Im Consumer-Bereich sind Flash-Speicher längst eine feste Größe. Der Einsatz von Smartphones oder Tablets wäre ohne die Flash-Technologie quasi nicht möglich. Im professionellen IT-Umfeld dagegen haben sich Flash-Speicher noch nicht durchgängig etabliert. Mit ihren vielen positiven Eigenschaften passt die Technologie aber optimal zu den neuen, intelligenten Speicherkonzepten, die sich immer weiter durchsetzen.
Hochwertige Flash-Speicher für das Rechenzentrum zeichnen sich durch ihre extreme I/O-Leistung aus und bieten minimale Antwortzeiten im siebenstelligen Bereich pro Sekunde. Da können klassische Speichermedien nicht mithalten. Flash-Speicher ermöglichen es, auf kleinstem Raum Terabyte weise Daten zu speichern. Und ein Zusatzargument bei der Beschaffung ist ihre besondere Energieeffizienz.
Aufgrund ihres hohen Anschaffungspreises waren Flash-Speicher bisher aber nur bei größeren Kunden mit besonderen Anforderungen im Einsatz. Die sinkenden Preise machen die Flash-Technologie inzwischen aber auch für den Mittelstand interessant. Hier werden Flash Speicher in der Regel nicht nur für einzelne Applikationen oder Datenbanken verwendet. Vielmehr lässt sich durch Storage Virtualisierung gleich die gesamte Infrastruktur beschleunigen, was deren Effizienz deutlich erhöht. Besonders im Daten intensiven Umfeld kommen diese Vorteile zum Tragen, wo beispielsweise mit großen Datenbanken im Terabyte-Bereich gearbeitet wird. In einer klassischen Umgebung war vorher dafür eine raumfüllende Zahl von Festplatten notwendig, ein Restore schwierig. "Mit Flash-Lösungen ist es uns in Kunden-Installationen gelungen, das Backup und Restore auch bei riesigen Datenvolumen zu optimieren und das Datenmanagement insgesamt zu verbessern", berichtet Schiel aus der Praxis. Flash-Speicher sind nach seiner Erfahrung für jede Zielgruppe interessant, die effizientere Infrastrukturen braucht.
Das Beste aus zwei Welten
Netzlink hat bei Kundeninstallationen gute Erfahrungen mit einer Kombination aus klassischen Festplatten und Flash-Speichern in virtualisierten Speicherumgebungen gemacht. Die Festplatten werden für die großen Datenmengen eingesetzt, der Flash-Speicher sorgt für die geforderten hohen Leistungen. "Mit einer Kombination aus 10 Prozent Flash und 90 Prozent traditioneller Festplatte lässt sich die Leistung des gesamten Systems verdoppeln oder sogar verdreifrachen", berichtet Schiel über seine Erfahrungen.
Interessant wird eine solche Installation seiner Erfahrung nach nicht nur durch die höhere Schnelligkeit, sondern auch aufgrund von intelligenten Funktionen, wie Datenkompression, Deduplizierung oder das Storage Tiering, die mit einer Speichervirtualisierung einhergehen. Mithilfe von Storage Tiering lässt sich beispielsweise steuern, welche Daten in welchem Bereich liegen und dort abgerufen werden können. Controller, wie der SAN Volume Controller von IBM, spiegeln die Daten im Rechenzentrum auch über unterschiedliche Ebenen, beispielsweise zwei Brandabschnitte hinweg. Durch Datenkompression lassen sich zudem die Ressourcen der Flash-Speicher besser nutzen, wodurch die Kosten pro Terabyte sinken. Dennoch glaubt Schiel nicht, dass die klassische Festplatte im praktischen Einsatz in kurzer Zeit vollständig vom Flash-Speicher verdrängt wird, vielmehr sieht er die Chancen in einer intelligenten Kombination aus beiden Medien. "Damit lassen sich Kosteneinsparung, hohes Datenvolumen und Schnelligkeit auf einen Nenner bringen."