Schwachstellen sind eine Bedrohung für die Sicherheit, doch kann durch die Betrachtung des jeweiligen Kontextes die aktuelle Bedrohungslage viel genauer beschrieben und bewertet werden. Die Schwachstellenbehebung verändert sich damit deutlich, da sie systematisch priorisiert vorgenommen werden kann.
Dr. Chris Brennan, Regional Director DACH bei Skybox Security, kommentiert dies wie folgt: „Lange Zeit haben Unternehmen das Patchen von Sicherheitslücken in Abhängigkeit des relativen Schweregrads jeder Schwachstelle durchgeführt. Potenzielle Auswirkungen auf Vertraulichkeit, Integrität oder Verfügbarkeit der betroffenen Assets waren dafür ausschlaggebend. Das reicht de facto nicht aus, um zu wissen, wo schnelles Handeln am dringlichsten ist.
So kann beispielsweise eine Schwachstelle mit einem hohen CVSS-Wert in einem bestimmten Netzwerk nicht wirklich angegriffen werden, wenn Netzwerkarchitektur und -Sicherheitsrichtlinien sie ausreichend schützen. Auch muss vielleicht eine Schwachstelle mit hohem Risiko, die einen geringwertigen Asset bedroht, weniger dringend behoben werden, als eine Schwachstelle mit mittlerem Risiko bei einem hochwertigen Asset. Dafür ist ein kontextbezogener Schwachstellen-Management-Ansatz nötig, der nicht nur die Eigenschaften von Unternehmensschwachstellen, -Assets, und -Topologie berücksichtigt, sondern auch den Kontext. Dieser liefert eine Analyse von Schwachstellen mit verfügbaren und aktiven Exploits und korreliert sie mit der Unternehmensumgebung. Kontextbezogenes Schwachstellen-Management betrachtet auch die Merkmale früherer Attacken gegen ein Unternehmen. Dies gibt ein viel genaueres Bild zu den Schwachstellen, die sofort behoben werden müssen und zu denen, die später angegangen werden können.“
Das kontextbezogene Schwachstellen-Management basiert auf fünf Schritten:
Hat man diesen Regelkreis des Schwachstellenmanagements im Blick, reduziert man die Gefahr, von Angriffen überrascht zu werden, signifikant.