Die fortschreitende SDN-Entwicklung könnte bedeuten, dass sich die Netzwerk-Industrie auf einem Weg befindet, an dessen Ende Netzwerklösungen und -produkte, sprich Ethernet-Router und -Switches, als Commodity – also billige Handelsware – stehen. Die Hersteller und die ONF sind sich weitgehend einig, dass dies nicht unbedingt der Fall sein wird. Für kleinere Segmente des Marktes wird es diese Möglichkeit geben. Aber durch Änderung des Modells zu einer zentralen Policy-Control in einer logischen, physischen und verteilten Controller-Umgebung werden sich neue Wege für Innovation öffnen, besonders für Dinge wie Security. Und was für den einen Commoditisation ist, das kann für den anderen große Möglichkeiten bedeuten.
„Es gibt sehr viele Unternehmen, für die aufgrund hoher Verkehrs- oder Bandbreitenanforderungen High-Performance-Networking essenziell ist. Wer diese Anforderungen nicht hat, für den gibt es vielleicht die Möglichkeit, mit Commodity-Produkten zu arbeiten“, sagt Mike Marcellin. „Aus der Geräteperspektive betrachtet, wird es variieren. Für Service-Provider, Finanzhandelsinstitutionen und vergleichbare Unternehmen, die Netzwerke erzeugen, um ihre Geschäfte zu betreiben, wird es ein High-Performance-Element geben.“
Dan Pitt sieht eine Erweiterung des Marktes für Switching und Computing durch Geräte wie den „Raspberry Pi“, ein Server und Switch, der nicht mehr als rund 35 Dollar kostet. „Solche Geräte werden den Markt erweitern, besonders in Maschine-zu-Maschine-Umgebungen. Sie werden für eine größere Verteilung dieser Technik in der Infrastruktur sorgen. Die gegenwärtigen Produkt-Sets und Business-Cases werden sich mit der Zeit wandeln, die Hersteller werden Software verkaufen und die Hardware dazugeben, statt anders herum. Oder sie werden Software auf monatlicher Basis oder ähnlich vermieten.“