Viele Organisationen nutzen Cloud-Dienste, um schnell und einfach skalierbare IT-Ressourcen zu beziehen. Auch Großunternehmen verlassen sich längst nicht mehr nur auf eigene Rechenzentren. Mit sogenannten Hybrid-Cloud-Umgebungen entstehen immer komplexere IT-Infrastrukturen.
4. Mai 2017. Aufstand im Netz. Ausgerechnet während Facebook seine Quartalsergebnisse präsentiert, fällt deren Chat-Dienst WhatsApp für mehrere Stunden aus. Unter „#whatsappdown“ gab es auf Twitter viel Humorvolles, aber auch eine Welle von Beschwerden. Anwender können schnell ungehalten werden, wenn IT-Dienste nicht jederzeit verfügbar sind. Das gilt für Kunden ebenso wie für Mitarbeiter, für private Apps genauso wie für Onlineshops und wichtige Geschäftsanwendungen.
Unternehmen sind bestrebt, mit der Digitalen Transformation ihre Geschäftsmodelle zu modernisieren. Sie nutzen Technologien wie Big Data Analytics, das Internet der Dinge und künstliche Intelligenz, um mit den Erwartungen der Kunden Schritt zu halten. IDC erwartet bis Ende 2017, dass zwei Drittel der 2.000 weltweit größten Unternehmen die Digitale Transformation zum Kernthema ihrer Geschäftsstrategie erklären. Als Lohn winkt eine Verdoppelung der Produktivität,
so eine Untersuchung von IDC.
Mit zunehmender Digitalisierung und datenbasierten Geschäftsmodellen wachsen jedoch auch die Anforderungen an eine permanente Verfügbarkeit der erforderlichen Daten. Was bei Whatsapp auf den
ersten Blick verkraftbar erscheint, kostet Unternehmen jährlich rund 20 Millionen Euro, so die Rechnung der Analysten von Enterprise Strategy Group (ESG). Neben Umsatzeinbußen und den Aufwendungen, um die Ausfälle zu beheben, zeigt aber gerade das Whatsapp-Beispiel weitere Effekte: Die Ausfälle geschäftskritischer Anwendungen haben auch Auswirkungen, die sich nicht genau beziffern lassen, wie etwa sinkende Kundenbindung, Image-Einbußen und Verlust von Mitarbeitervertrauen.
Das heißt: Einem Unternehmen muss klar sein, dass jeder Modernisierung einer IT-Produktionsumgebung auch entsprechende Verbesserungen an der Schutzumgebung folgen müssen. Finden keine angemessenen Modernisierungsmaßnahmen statt, sind IT-Ausfälle die unweigerliche Konsequenz.
Mehr Flexibilität aus der Cloud
Der Grundstein für datenbasierte Geschäftsmodelle liegt in einer skalierbaren und leistungsfähigen IT-Infrastruktur, die um Cloud-Dienste erweitert wird. So gewinnen Unternehmen an Flexibilität. Denn je nach Anforderung können Dienste oder Rechenleistung schnell hinzugebucht werden. Zudem reduziert sich der Wartungsaufwand von IT-Systemen im eigenen Rechenzentrum und die Investitionskosten für eigene Hardware sinken.
Aktuelle IDC-Zahlen zur Cloud-Transformation im deutschen Markt zeigen: Cloud ist in der Mehrheit der Unternehmen inzwischen Realität und wird zum De-facto-Modell. Insgesamt 40 Prozent der Unternehmen stecken bereits mitten in der Cloud-Welt, in zwei Jahren sollen es sogar 60 Prozent sein.
Die Integration von Cloud-Ressourcen führt jedoch schnell zu einem verzweigten Netzwerk an Standorten, an denen verteilt Daten lagern. Auch in einer solchen Infrastruktur muss der CIO die Enterprise Continuity und Sicherheit gewährleisten: Unternehmenskritische Daten müssen jederzeit zugänglich sein, um die Geschäftsprozesse am Laufen zu halten. Damit wächst der Druck auf die IT, mit geeigneten Werkzeugen die Datenverfügbarkeit für Geschäfts- und Produktionsprozesse zu sichern.
Die Digitale Transformation mit ihren datenzentrierten Geschäftsmodellen verlangt höchste Verfügbarkeit: Bereits heute gelten Recovery Service Level Objectives (SLOs) von weniger als 15 Minuten für alle Anwendungen und Daten als ein zentraler Richtwert. Diese Anforderungen können die wenigsten Unternehmen derzeit erfüllen, so das Ergebnis der ESG-Umfrage: Fällt in deutschen Firmen ein Server aus, steht er im Schnitt 45 Minuten still. Und viele IT-Verantwortliche konstatieren eine Datensicherungslücke. Während sie Sicherungsläufe alle 48 Minuten durchführen müssten, um Datenverluste zu minimieren, finden diese im Schnitt nur alle 102 Minuten statt.