Managed Networks

Software-definiertes WAN as a service

25. Oktober 2017, 13:08 Uhr | Redaktion: Markus Kien
© bannosuke - 123RF

Seit rund einem Jahr positioniert sich Cradlepoint im deutschsprachigen Raum als Partner für Network as a Service und bietet mit seinem Portfolio aus Hardware und Cloud-Service Lösungen aus einer Hand. Das ist aber nicht das einzige Alleinstellungsmerkmal wie Sascha Kremer im Interview erklärt.

Sascha Kremer, Director, Carrier Development – EMEA bei Cradlepoint
Sascha Kremer, Director, Carrier Development – EMEA bei Cradlepoint
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funkschau: Herr Kremer, wie unterscheidet sich das Portfolio von Cradlepoint von den Network as a Service-Angeboten Ihrer Mitbewerber?

Sascha Kremer: In den USA gab es schon immer Kooperationen mit den Carriern. So kam es, dass Cradlepoint von Anbeginn stark im Bereich 4G/LTE war. Wir entdeckten den Bereich WAN-Failover via LTE als Nische.

Prime Network über LTE ist unser zweites Tätigkeitsfeld. Unternehmen suchen nach einer Alternative zur kabelgebundenen Internetversorgung, etwa wenn Breitbandanschlüsse nicht zur Verfügung stehen – wie zum Beispiel auf Baustellen oder wenn sich die Anbindung über Kabel nicht lohnt.

Ein drittes Feld, in dem wir aktiv sind, ist der sogenannte In-Vehicle-Bereich, also die WAN-Anbindung von Fahrzeugen wie Bussen und Taxis. Zum In-Vehicle-Feld gehört auch der Logistikbereich, wenn beispielsweise Kühlketten überwacht werden müssen.
Von In-Vehicle ist es nur noch ein kurzer Weg zu unserer vierten Vertikale: M2M und IoT. Unsere Router befinden sich in Geld- und Getränkeautomaten, in digitalen Werbetafeln, in Überwachungskameras, in Ampeln oder in Baufahrzeugen.

funkschau: Das heißt, Sie bieten je nach Anwendungsfall eine spezielle Hardware und dazu die passende Software samt einem Cloud-Dienst?

Kremer: Ganz genau. Unsere Router sind je Anwendungsfall unterschiedlich. Jedoch stecken wir nicht bloß SIM-Karten hinein und sagen, wir können Failover über LTE. Der Punkt ist die Software. Alle unsere Router können über unseren NetCloud Manager miteinander verbunden und gemanagt werden. Der Administrator sitzt irgendwo auf der Welt und der NetCloud Manager agiert über abgesicherte Verbindungen zwischen ihm und den Routern.

Beim Failover beispielsweise kann der Administrator an seinem Schreibtisch feste Regeln definieren, wann und wie ein Failover stattzufinden hat. Der Admin weist den Router an, Latenzen, Jitter oder verbrauchte Datenvolumina ständig zu messen. Wird eine Internetverbindung, zum Beispiel die DSL-Leitung, schlecht, wechselt der Router innerhalb weniger Sekunden auf die LTE-Verbindung und auch retour, wenn die DSL-Verbindung wieder einwandfrei ist. Der Nutzer merkt davon in der Regel nichts.

funkschau: Lässt sich Ihre Software auch unabhängig von den Gateways nutzen?

Kremer: Ja, das geht. Und es ist tatsächlich ein Szenario, das immer mehr unserer Kunden nutzen. Unsere NetCloud Engine ist ein Client, der auf allen möglichen Endgeräten und Plattformen installiert werden kann – egal ob Smartphones, Tablets, Notebooks, Windows, iOS oder Linux. Ja sogar Web Services wie Amazon Web Server können wir einbinden.

Was wir also machen: Wir nutzen das komplette Internet als Hardware-Ebene und legen ein privates Netzwerk darüber. Ein so genanntes Software Defined Network (SDN). Die Clients werden mit der NetCloud Engine Teil des privaten Netzwerks des Kunden und genauso wie unsere Router über den NetCloud Manager gemanagt. Die Verbindung zwischen Clients und Private Cloud ist via 265-Bit-TLS-Verschlüsselung abgesichert. Netzwerkversorgung wird um ein gutes Stück einfacher, ohne Kompromisse in puncto Sicherheit machen zu müssen.

Aus Managementsicht vielleicht auch interessant: Mit dem Net-Cloud Manager kann der Admin bis auf die Applikationsebene agieren, also zum Beispiel bestimmten Clients die Nutzung bestimmter Anwendungen erlauben oder ausschließen.

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