Die Einführung von Edge-Archetypen vor drei Jahren hat das Verständnis für den sogenannten Netzwerkrand vorangetrieben, so Vertiv. Es war der erste systematische Versuch, mit Hilfe von branchenweit gesammelten Informationen Edge-Anwendungen so zu gruppieren, dass Unternehmen „das Rad nicht bei jeder Edge-Implementierung neu erfinden“ müssen. Seitdem haben andere Organisationen und Branchengremien parallel - und oft in Zusammenarbeit mit Vertiv - an der Entwicklung von standardisierten Prozessen und Techniken gearbeitet, so der Hersteller weiter. So habe man das Verständnis und die Effektivität von Edge-Anwendungen verbessert. Die jüngsten Edge-Infrastrukturmodelle seien dabei eine logische Weiterentwicklung.
„Edge-Infrastrukturmodelle zu schaffen, ist ein notwendiger Schritt auf dem Weg zu einer standardisierten Ausstattung und einem einheitlichen Design, das die Effizienz steigert und die Kosten und Implementierungszeiten reduziert“, erklärte dazu Martin Olsen, Global Vice President, Edge Strategy and Transformation bei Vertiv. „Edge-Standorte werden auch weiterhin eine gewisse Anpassung an die spezifischen Bedürfnisse der Benutzer erfordern, aber diese Modelle vereinfachen viele grundlegende Entscheidungen und bringen dringend benötigte Reproduzierbarkeit in Edge-Umgebungen. Diese Studie ist vor allem für Planer, wie beispielsweise Vertriebspartner, und IT-Verantwortliche von Nutzen.“
Die Studie, die mit der Unterstützung des Analysten STL Partners entstand, verdeutliche, dass Edge-Standorte basierend auf Faktoren wie Umgebung, Anwendungsfall, Legacy-Ausrüstung, Sicherheit und Wartung, Abläufe im Rechenzentrum und Kommunikationsmöglichkeiten weiter optimiert werden müssten. Diese Anpassungen seien jedoch innerhalb des Rahmens der Edge-Infrastrukturmodelle möglich und schmälern nicht die Vorteile, die diese standardisierten Modelle bieten.
„Durch die Anwendung der vier Infrastrukturmodelle können Edge-Akteure im gesamten Ökosystem eine Reihe von Vorteilen erzielen, unter anderem eine schnellere Markteinführung und eine schnellere Einrichtung von Standorten“, betonte Dalia Adib, Director, Consulting and Edge Computing Practice Lead, STL Partners. „Der Edge-Markt befindet sich im Wachstum, und dies kann nur durch die Einführung einer gewissen Standardisierung der Sprache, die wir für die Beschreibung des Edge verwenden, gefördert werden.“
Der Bericht untersucht auch die Edge-Infrastruktur-Anforderungen einiger wichtiger Branchen, darunter Fertigung, Einzelhandel sowie Telekommunikation, und bewertet deren bevorzugte Edge-Infrastrukturmodelle. Neben der Identifizierung von Edge-Infrastrukturmodellen enthält der Bericht auch Empfehlungen für Unternehmen und Lösungsanbieter, die Edge-Infrastrukturen einrichten. Vertiv hat zudem ein Online-Tool entwickelt, das Kunden, Vertriebspartnern und anderen Akteuren, die Edge-Standorte planen, auswählen und bereitstellen, dabei hilft, das geeignete Infrastrukturmodell für ihre Anwendungen zu ermitteln.