Zur Kontrolle dient auch noch der sogenannte p-Wert, der Signifikanzwert, mit dem sich die Plausibilität einer Regressionsanalyse bestimmen lässt. Ein Wert unter 0,5 bedeutet, dass der zugehörige Faktor einen signifikanten Einfluss auf den Energieverbrauch hat. Mit R 2 und dem p-Wert erhält der Anwender also eine Rückmeldung, ob er die richtigen Einflussfaktoren gewählt hat.
Moßburger hat damit inzwischen viel Erfahrung. Er rät: „Man muss mit den Einflussfaktoren spielen, Parameter verwerfen und andere einfügen. Dazu ist es wichtig, den Betreiber der Anlagen mit einzubeziehen. Der kennt seine Anlagen.“
Energie-Management eröffnet neue Perspektiven
„Das Berichtswesen wird immer wichtiger. Dafür ist so ein System unverzichtbar, gerade für Aufgaben wie die Regressionsanalyse“, resümiert Moßburger. „Am Ende muss ich zwar noch selbst interpretieren, ob eine Maßnahme sich im Energieverbrauch bemerkbar macht, aber ich kann vieles automatisieren. Das erleichtert meine Arbeit erheblich.“
Auch Mirsberger freut sich über das Engagement seines Kunden: „Bei der Regressionsanalyse hat Datev eine Vorreiterrolle übernommen.“ Die neue Version der Software bietet aber noch mehr Möglichkeiten. So lassen sich mit dem aktuellen Editor Dashboards viel schneller erstellen, kopieren und anpassen. Moßburger spart damit viel Zeit: „Ich habe hier für jeden Standort ein Dashboard. Da sich diese stark ähneln, habe ich einfach eine Vorlage für die Verbrauchsübersicht erstellt. Die kann ich kopieren und muss nur noch die Messgeräte einbinden. Auch der Berichtseditor ist neu. Ich kann jetzt die Berichte frei gestalten. Vorher waren Layout und Daten festgelegt.“
Auch intern kann Moßburger die Ergebnisse nutzen. Bei Rechenzentren ist es besonders schwierig, die richtige Balance zwischen Ausfallsicherheit und Energieeffizienz zu finden. Um genügend Reserven zu haben, sind deshalb oft die Trafos nicht ausgelastet. Das Problem dabei ist: Je niedriger ein Trafo belastet ist, desto schlechter der Wirkungsgrad. Dazu Moßburger: „Wir müssen immer wieder Diskussionen führen, wie viel Reserve wirklich nötig ist. Es hilft uns bei der Überzeugungsarbeit, wenn wir die Verluste bei schwacher Auslastung visualisieren können.“
Mit der eingesetzten Messtechnik und der Netzvisualisierungssoftware lassen sich selbst sehr komplexe Prozesse übersichtlich darstellen, mögliche Szenarien durchspielen und Daten so aufbereiten, dass sie die Entscheidungsfindung für Betrieb und Investitionen erleichtern.
Dipl.-Phys. Martin Witzsch ist freier Journalist.